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Trotz des prominenten Staraufgebots dürfte es Apple mit seinem Streamingdienst verdammt schwer haben.

Foto: AP/Avelar

Apples Streamingdienst TV+ startet am 1. November 2019 zu einem Kampfpreis von 4,99 Euro. Beim Kauf eines neuen Apple-Geräts erhält man ein Jahresabo kostenlos hinzu. Der iPhone-Hersteller tritt mit seinem Service allerdings in ein hartumkämpftes Gebiet ein. Disney+ startet nämlich einen Tag davor, und auch Netflix und Amazon werden weiterhin versuchen, Kunden bei sich zu behalten. Wie hoch stehen somit die Chancen, dass sich Apple hier durchsetzt? Ingo Pakalski von golem.de meint etwa, dass der Streamingdienst nicht konkurrenzfähig ist.

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Weniger als zehn Serien zum Start

Apple bietet zum Start nämlich ein extrem kleines Angebot. Zwar nimmt der Hersteller sehr viel Geld in die Hand, allerdings wird auf Klasse statt Masse gesetzt. Weniger als zehn Serien werden somit zum Start von TV+ zur Verfügung stehen. Bei Netflix sind es rund 1.100 und fast 2.700 Filme. Bei Amazon Video Prime 600 Serien und 3.400 Spielfilme. Beide Anbieter setzen mittlerweile auf eine Mischung aus Eigenproduktionen und zugekauften Inhalten. Apple hingegen will gänzlich auf Selbstproduziertes setzen – zumindest hat man in der Vergangenheit nichts Gegenteiliges kommuniziert.

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Apple will das nächste HBO werden

Ist TV+ also bereits zum Start eine Totgeburt? Ganz im Gegenteil, meint man hingegen bei "The Verge". Apple will mit seinem Dienst gar nicht das bessere Netflix, Amazon Video Prime oder Disney+ werden, sondern HBO Konkurrenz leisten. Das Unternehmen sticht immer wieder mit Top-Produktionen wie "The Wire", "Westworld", "Game of Thrones" und "The Sopranos" aus der Masse, und hier soll auch Apple mit dem neuen Dienst ansetzen.

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Milliarden für neue Inhalte

Ursprünglich hatte Apple nämlich geplant, eine Milliarde Dollar in Inhalte für TV+ zu investieren. Mittlerweile sind es mehr als sechs Milliarden Dollar geworden. Allein die ersten zwei Staffeln der "Morning Show" haben 300 Millionen Dollar gekostet. Auch die Science-Fiction-Serie "See", die bei der kürzlich stattgefundenen Keynote erstmals gezeigt wurde, soll pro Episode 15 Millionen Dollar gekostet haben. Das viele Geld soll dahingehend eingesetzt werden, dass man einzigartige Inhalte bietet und sich einen gewissen Ruf aufbaut – wie eben HBO, der Sender wird als Garant für Qualität gesehen.

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Schwer wird es auf jeden Fall

Ob diese Strategie nun aufgeht, wird sich weisen. Apple ist weder HBO noch Netflix und auch nicht Disney oder Amazon. Erst nach einer Weile wird sich zeigen, ob sich der Eintritt in diesen umkämpften Markt für den IT-Konzern überhaupt gelohnt hat. Mit Apple Music ist die US-Firma zum größten Konkurrenten von Spotify im Musikstreaming angewachsen. Allerdings ist man nach wie vor meilenweit vom schwedischen Anbieter entfernt. Am Videostreaming-Markt dürfte es Apple angesichts der harten Konkurrenz noch schwieriger haben. (red, 13.9.2019)