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Tunesien wählt am Sonntag einen neuen Präsidenten.

Foto: AP/Hassene Dridi

Tunis – Die Präsidentschaftswahl in Tunesien am Sonntag soll von rund 70.000 Sicherheitskräften geschützt werden. Diese Zahl nannte das Innenministerium in Tunis am Samstag. Rund 50.000 Sicherheitskräfte würden zu den Wahllokalen im ganzen Land entsandt, um die Sicherheit der Kandidaten, Wähler, Beobachter und Journalisten zu gewährleisten. Weitere rund 20.000 sollten die "üblichen" Aufgaben erfüllen.

Unter den eigens mobilisierten Sicherheitskräften sind den Angaben zufolge auch mehr als 150 Antiterror-Einheiten, die in Notfällen eingreifen sollen. In Tunesien hatte es 2015 und 2016 mehrere islamistische Anschläge gegeben, seitdem hat sich die Situation deutlich verbessert. Im Land gilt aber immer noch der Ausnahmezustand.

Mehr als 20 Kandidaten

Der Urnengang am Sonntag ist die zweite freie Präsidentschaftswahl seit der friedlichen Revolution im Frühjahr 2011. Mehr als 20 Kandidaten bewerben sich nach dem Tod des bisherigen Amtsinhabers Béji Caïd Essebsi um den Einzug in den Präsidentenpalast in Tunis.

Der Wahlsieger ist laut Beobachtern noch vollkommen offen. Zu den Favoriten zählt der bisherige amtierende Regierungschef Youssef Chahed von den Laizisten, der bisherige Verteidigungsminister Abdelkarim Zbidi und den kommissarischen Parlamentspräsidenten Abdelfattah Mourou von der moderat-islamistischen Partei Ennahda. Sie ist die momentan stärkste Partei im tunesischen Parlament und stellt erstmals einen eigenen Kandidaten. (APA, AFP, red, 14.9.2019)