Wien – Das Ibiza-Video war zwar der Auslöser der vorgezogenen Neuwahl, in den Entscheidungen der Wähler am 29. September dürfte es aber eine untergeordnete Rolle spielen. Wie eine Meinungsumfrage von Public Opinion Strategies für den ATV Österreich Trend unter 2.402 Wahlberechtigten ergab, sind 63 Prozent der Ansicht, dass das Video keinen Einfluss auf die Wahlentscheidung hat.

18 Prozent gaben an, dass sie erst recht dieselbe Partei wie 2017 wählen. Elf Prozent wollen jemand anderen wählen, ein Prozent entschloss sich, deswegen zu Hause zu bleiben. Ein ähnliches Bild zeigt sich unterschieden nach Wählerpräferenz: 63 Prozent der ÖVP- und SPÖ-Wähler – bei der FPÖ: 62 Prozent – meinten, dass sie das Video in ihrer Wahlentscheidung nicht beeinflusst hat. Aber 31 Prozent der FPÖ-Wähler gaben an, jetzt erst recht FPÖ zu wählen.

Koalitionswunsch ÖVP-Grüne-Neos

Bei den bevorzugten Koalitionsvarianten lag an erster Stelle eine Dreierkoalition aus ÖVP-Grüne-Neos, die sich 29 Prozent der Befragten wünschten, gefolgt von ÖVP-FPÖ (27 Prozent), ÖVP-SPÖ (20 Prozent) und SPÖ-FPÖ (4 Prozent). Unter den ÖVP-Wählern sprachen sich 40 Prozent für eine Dreierkoalition aus ÖVP-Grüne-Neos aus, 33 Prozent für ÖVP-FPÖ, zwölf Prozent für ÖVP-SPÖ und ein Prozent für SPÖ-FPÖ.

Bei den SPÖ-Wählern waren 59 Prozent für eine Koalition aus ÖVP-SPÖ, während 10 Prozent für ÖVP-Grüne-Neos, acht Prozent für SPÖ-FPÖ und zwei Prozent für ÖVP-FPÖ stimmen. Eindeutig die Präferenz der FPÖ-Wähler: 82 Prozent bevorzugen eine Koalition aus ÖVP-FPÖ, lediglich zehn Prozent SPÖ-FPÖ. (APA, 15.9.2019)