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Ein Swatting-Vorfall endete tödlich.

Foto: REUTERS/CALLAGHAN O'HARE

Swatting hat sich in den letzten Jahren zum Phänomen in der Games-Welt entwickelt. Unter falschem Vorwand wird dabei die Polizei zu einem Haus gelotst, bei dem es angeblich zu einer Schießerei gekommen ist. In den USA rückt hierbei die Spezialeinheit Swat aus, daher auch der Begriff. Dass dies nicht nur nach einer dummen Idee klingt, sondern auch fatale Konsequenzen haben kann, bewies ein Vorfall Ende 2017.

Fataler Irrtum

Damals begannen drei Spieler während "Call of Duty" zu streiten. Grund: Eine 1,50 US-Dollar-Wette, wie "NBC News" berichtet. Tyler B. wollte schließlich Gegenspieler Shane G. die Polizei auf den Hals hetzen – gab beim Notruf aber die falsche Adresse an. Er sagte jedenfalls der Exekutive, dass er seinen Vater umgebracht und seine restliche Familie als Geisel genommen habe.

Daraufhin entsandte die Behörde eine Spezialeinheit zum Haus eines Unbeteiligten in Wichita (Kansas). Als dieser die Tür öffnete, wurde er erschossen. Der Schütze gab später an, dass er dachte, der Verdächtige würde zu einer Waffe greifen. Er hätte mit der Hand zum Hosenbund gegriffen. Die Staatsanwaltschaft klagte den Polizisten nicht an, die Spieler sehr wohl.

Drei Ermittlungen

Tyler B. wurde Ende März zu 20 Jahren Haft verurteilt. Der Dritte im Bunde ging zunächst auf Tauchstation, nachdem er vom fatalen Ausgang des vermeintlichen Scherzes erfahren hatte. Casey V. leugnete jegliche Beteiligung. Forensische Untersuchungen konnten aber auf seinem iPhone von ihm gelöschte Nachrichten wiederherstellen. Eine davon lautete: "Ich war in den Tod eines Menschen verwickelt".

Casey V. zeigte sich schließlich geständig. Er soll Tyler B. angestiftet haben und wurde nunmehr zu 15 Monaten Haft verurteilt. Zusätzlich erhielt er ein zweijähriges Spielverbot.

Auch Shane G. droht noch ein Verfahren, weil er Casey V. wissentlich die alte, ergo falsche Adresse gegeben habe und diesen angestachelt haben soll, doch "etwas zu probieren". Er soll aber einen Deal mit den Ermittlern eingegangen sein – Ausgang noch offen. (red, 16.9.2019)