Viktor Orbán und Norbert Hofer wollen die "strategische Kooperation" ihrer Parteien fortsetzen

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Budapest/Wien – Ungarns Ministerpräsident Viktor Orbán hat am Montag Norbert Hofer zu seiner am Wochenende erfolgten Wahl zum FPÖ-Chef gratuliert. In einem von der ungarischen Nachrichtenagentur MTI zitierten Schreiben drückte Orbán zudem seine Zuversicht aus, dass seine rechtsnationale Fidesz-Partei die "strategische Kooperation" mit den Freiheitlichen fortsetzen werde. Diese basiere auf gegenseitigem Vertrauen und christlich-konservativen Werten.

Orbán: "Wir ticken in ziemlich vielen Fragen ähnlich"

Erst vergangenen Dienstag hatte Hofer Orbán in Ungarn besucht. Die Zusammenkunft sei eine "besondere Ehre" gewesen, betonten beide Seiten. In Bezug auf die FPÖ sagte Orbán: "Es hat sich herausgestellt, dass wir in ziemlich vielen Fragen ähnlich ticken."

Die Fidesz-Partei gehört formal zur konservativen EVP-Fraktion im Europaparlament, wegen Orbáns autoritären Regierungsstils und häufiger Verbalattacken auf die EU-Kommission war die Mitgliedschaft aber im März suspendiert worden. In den vergangenen Monaten wurde spekuliert, dass Fidesz in die damalige EU-kritische Fraktion Europa der Nationen und der Freiheit (ENF) wechseln könnte, der auch die FPÖ angehörte. Die ENF existiert seit der Neukonstituierung des Europaparlaments im Juli nicht mehr, ihre Nachfolgerin ist die Fraktion Identität und Demokratie (ID).

In dieser sind rechtspopulistische bis -extreme Parteien versammelt, etwa die Nationalen Sammlungsbewegung (Rassemblement National) von Marine Le Pen aus Frankreich, die italienische Lega oder die Freiheitspartei des Islamgegners Geert Wilders aus den Niederlanden. (APA, 16.9.2019)