Das Vello-Faltrad sei auf die Bedürfnisse urbaner Mobilität zugeschnitten, so das Hersteller-Versprechen.

Foto: Vello

Das Rad lässt sich tatsächlich binnen Sekunden auf eine kompakte Größe falten.

Foto: Vello

Die Speedster-Variante kommt mit Rennradkomponenten und ermöglicht dank Nabenschaltung flottes Radeln.

Foto: Vello

Gefaltet lässt sich das Vello problemlos in Öffis mitnehmen.

Foto: Vello

Friedrichshafen – Um bei Europas größter Fahrradmesse Eurobike in Friedrichshafen aufzufallen, bedarf es zündender Ideen. Dem Wiener Duo Valentin Vodevs und Valerie Wolff ist genau das gelungen: mit ihrem faltbaren E-Cityflitzer Vello aus Titan, der nur 10,9 Kilogramm wiegt. Der Industriedesigner und die Unternehmerin sind überzeugt, mit ihrem Produkt die wichtigsten Bedürfnisse städtischer Radler erkannt und bedient zu haben.

Neben der einfachen Handhabung – das Vello Bike+ lässt sich dank Magnetverbindung am Hinterbau und faltbaren Kotflügeln mit nur wenigen Handgriffen auf Koffergröße (79 x 57 x 29 cm) zusammenfalten und so problemlos in U- oder S-Bahn transportieren – verfügt die E-Variante über eine der Formel 1 entlehnte Technologie zum Wiederaufladen des Akkus während der Fahrt. Diese so genannte Kers-Technologie führt überschüssige Energie beim Bergabfahren wieder dem Akku zu. Wählt man den niedrigsten Unterstützungsmodus, so das Versprechen der Hersteller, wird der Ladestand während der Fahrt praktisch auf demselben Level gehalten.

Reichweite von bis zu 50 Kilometern

Der 160-Wh-Akku der elektrisch motorisierten Titan-Variante des Vello soll voll geladen bei maximaler Motorleistung eine Reichweite von 30 bis 50 Kilometern aufweisen. Statt mit herkömmlicher Kette wird das Titan-Vello mit Riemen angetrieben, die Zehus-3-in-1-Technologie sorgt durch die Einheit aus Motor, Akku und Sensorik im Hinterrad für eine aufgeräumte Optik. Wie bei anderen Pedelecs endet die Motorunterstützung bei 25 km/h.

Im Rahmen einer kurzen Testfahrt auf dem Parkplatz vor den Eurobike-Hallen bewies das kompakte Faltrad den angepriesenen Fahrkomfort. Die aufrechte Sitzposition eignet sich hervorragend für den Stadtverkehr. Zum Verzögern sind Scheibenbremsen Standardausstattung. Ein weiteres bemerkenswertes Detail ist die in der Titan-Variante verbaute Schlumpf-Speed-Drive-Gangschaltung. Mittels Fußkick lässt sich so bequem zwischen zwei Unterstützungsmodi wählen. Man tippt dazu einfach gegen das Tretlager. Auch das Zusammenfalten den Rades ist keine Wissenschaft, wie sich im Test zeigte.

Auch günstiger als Analog-Bike erhältlich

Das Vello-Faltrad ist aber auch ohne E-Motor und in der günstigeren, wenn auch etwas schwereren (rund 13 Kilogramm) CroMo-Ausführung zu haben. Die nichtmotorisierte Version kommt mit Elf-Gang-Nabenschaltung von Alfine und auf Wunsch mit Rennradkomponenten, sodass auch damit flotte Fahrten möglich sind. Preislich bewegen sich die unterschiedlichen Modelle zwischen 2.000 (CroMo ohne E-Antrieb) und 4.000 Euro (Titan mit E-Antrieb).

Insgesamt ist Vello mit dem Faltrad ein praktisches Vehikel gelungen, das im urbanen Umfeld seine Stärken ausspielt. Gerade die Mitnahmemöglichkeit in Öffis spricht für das Rad. Während die ultraleichte Titan-Version mit E-Antrieb als Gimmick für Nutzer, bei denen der Preis keine Rolle spielt, gesehen werden kann, ist die Standardversion für Pendler, die in der Wahl des Transportmittels gern flexibel sein wollen, durchaus eine attraktive Option. (Steffen Arora, 17.9.2019)