Die Chance, dass diese Füßchen zu einer Anna beziehungsweise einem Paul gehören, lag im Jahr 2018 bei 2,1 und 1,9 Prozent.

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Wien – Wenn Sie im Vorjahr Ihr neugeborenes Mädchen Anna genannt haben, waren Sie bedauerlicherweise nicht besonders kreativ bei der Namenswahl. Denn wie die am Dienstag veröffentlichten Daten der Statistik Austria zeigen, war Anna zum 13. Mal seit dem Jahr 2002 der beliebteste Mädchenvorname des Landes. Bei den Babys mit Y-Chromosom war man mit Paul dagegen im Trend – dieser Name gewann erstmals.

Bei den Mädchen gab es überhaupt wenig Bewegung: Auf Anna (869 Nennungen) folgt wie im Vorjahr Emma (825), Platz drei erreichte Laura (661), die zwei Plätze im Vergleich zu 2017 gutmachte. Paul (830 Nennungen) setzte sich gegen David (822) auf Rang zwei und den drittplatzierten Jakob (803) durch, die sich jeweils um einen Platz verbesserten.

Allerdings ist Statistik wie üblich etwas kompliziert. Neben dieser "Hitliste der Vornamen" gibt es nämlich auch noch die "Statistik der Vornamen". In dieser werden Namen gleicher Herkunft zusammengefasst. Im Fall von Anna sind das beispielsweise auch Anne, Hannah, Jana und Chana.

Nach dieser Methode ergibt sich ein etwas anderes Ranking als in der Hitliste: Bei den Mädchen ist Anna zwar ebenfalls der häufigste Vorname 2018, auf Rang zwei folgt allerdings Sophie und auf Rang drei Maria. Bei den Bubennamen steht in diesem Fall Lukas an erster Stelle, gefolgt von Jakob und Elias.

Regionale Unterschiede

Im Langzeitvergleich finden sich bei dieser "Statistik der Vornamen" durchaus regionale Unterschiede. Zwischen 2010 und 2018 liegen die diversen Formen von Muhammed in der Steiermark beispielsweise auf Platz 52. In Wien dagegen liegt er in diesem Zeitraum hinter Lukas, Alexander und David auf Rang vier. Gerechnet auf ganz Österreich landete Muhammed inklusive aller Varianten im Vorjahr mit 309 Nennungen auf dem 38. Platz (nach Platz 30 mit 395 Nennungen im Jahr 2017).

Kurzer Paul, langer Max

Bei den Mädchen scheint die Zeit der äußerst kurzen Vornamen vorbei. 2018 war ein Top-Ten-Vorname mit im Durchschnitt 2,6 Silben erstmals in diesem Jahrhundert wieder näher an der Drei- als an der Zweisilbigkeit. Ein durchschnittlicher Mädchenname bestand 2018 aus 5,3 Buchstaben.

Die Top-Ten-Bubennamen waren seit den 1990er-Jahren tendenziell immer länger als die Mädchennamen. Bis 2018 haben sie sich aber mit ebenfalls 2,6 Silben beziehungsweise 5,8 Buchstaben an die Längen der Mädchennamen angenähert.

Der nach Buchstaben längste Name, der sich in den Hitlisten seit 1984 befindet, ist Maximilian mit zehn Zeichen, er ist geschlechterübergreifend auch der einzige mit fünf Silben. Die kürzesten Namen nach Buchstaben waren in den vergangenen 35 Jahren mit je drei Zeichen Mia und Lea, der einzige aus nur einer Silbe bestehende Name, der es in dieser Zeit in die Top Ten geschafft hat, war Vorjahresspitzenreiter Paul. (moe, mcmt, 17.9.2019)