So soll der Vorarlberger Innovationscampus rund um die Fachhochschule (Mitte) aussehen.

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Bregenz – 50 Millionen Euro will das Land Vorarlberg in den Ausbau der Fachhochschule stecken. Zu den bestehenden 20.000 m² in Dornbirn sollen weitere 5300 kommen. "2020 fahren die Bagger auf", kündigte Landeshauptmann Markus Wallner (VP) am Dienstag nach der wöchentlichen Regierungssitzung an. Die Fachhochschule soll sich, so Wallners Wunsch, mit dem angrenzenden Areal des Campus V zum Impuls-, Forschungs- und Innovationszentrum entwickeln. "Große Ambitionen brauchen auch Platz", begründet der Landeshauptmann die Investitionen.

Skeptisch sieht er den Vorschlag der Grünen, sich mit dem Netzwerk Internationale Bodenseehochschule IBH um Mittel aus dem EU-Programm für staatenübergreifende Bildungskooperationen zu bewerben. Aus Sicht der Grünen wäre die Zeit reif für eine europäische Universität. Mitglieder der IBH sind die Universitäten Zürich, Konstanz, St. Gallen und Liechtenstein und zahlreiche Fachhochschulen der vier Länder. Insgesamt besteht der Verbund aus 30 Hochschulen. Die Unis bieten gemeinsam Studienfächer bis zum Doktorat an.

Land setzt auf Technik

Wallner sieht die Mitgliedschaft Schweizer Universitäten als Hemmschuh für EU-Förderungen. Man werde den Vorschlag in der Internationalen Bodenseekonferenz diskutieren. Im Vergleich zu den 50 Millionen Euro, die Vorarlberg nun in die FHV investiere, sei die EU-Förderung, die nicht mehr als fünf Millionen über drei Jahre ausmache, "eigentlich wenig Geld", sagte Wallner.

Die Idee der Grünen, eine europäische Universität in Bregenz anzusiedeln "kann man vergessen". Es gehe um Kooperationen, keinen "physischen Sitz". Bildungslandesrätin Barbara Schöbi-Fink möchte diskutieren, was Vorarlberg, seine Wirtschaft, wirklich braucht.

Ausbildungen für "Jobs of the Future" wie sie die FHV biete, brauche das Land, sagt Wallner. So wird mit dem neuen Semester erstmals den berufsbegleitenden Studiengang "Informatik – Digital Innovation" angeboten. 36 Studierende wurden aufgenommen. 43 Prozent der rund 1500 Studierenden studieren im Technikbereich, 25 Prozent Wirtschaft, 20 Prozent Soziales und Gesundheit, 12 Prozent Gestaltung. An einem neuen Studiengang "Umwelt und Technik", der vom Bund bereits genehmigt wurde, wird noch gearbeitet. (Jutta Berger, 17.9.2019)