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Der Vorschlag der FDIC könnte im US-Kongress auf Widerstand der Demokraten stoßen.

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Washington – Eine Lockerung der Regulierung von Derivategeschäften könnte den US-Banken bald Milliarden in die Kassen spülen. Die US-Regulierungsbehörde FDIC schlug am Dienstag vor, dass Banken künftig für Derivategeschäfte zwischen Konzerngesellschaften keine Sicherheitsleistungen mehr hinterlegen müssen.

Die großen Banken hätten inzwischen funktionierende Kontrollen für diese internen Derivategeschäfte, erläuterte FDIC-Chefin Jelena McWilliams. Die Abschaffung der Vorgabe, solche Geschäfte mit in bar hinterlegten Summen abzusichern, werde den Banken Liquidität verschaffen. Nach Berechnungen des Branchenverbands ISDA, der jahrelang die Lockerung der Vorschriften gefordert hatte, könnte das den großen US-Banken rund 40 Milliarden Dollar bringen. Es wäre einer der größten Erfolge der Branche in ihrem Kampf, die nach der Finanzkrise eingesetzte Regulierung zu lockern.

Widerstand im Kongress

Banken tauschen intern Derivate, um Risiken besser zu managen. Derivategeschäfte mit Dritten müssen den Vorschlägen zufolge weiter abgesichert werden. US-Präsident Donald Trump hatte bei Amtsantritt versprochen, die von seinem Vorgänger Barack Obama in Kraft gesetzte strengere Regulierung zu überprüfen.

Der Vorschlag der Behörde, dessen Chefin McWilliams von Trump ernannt wurde, wird vermutlich im Kongress auf Widerstand der Demokraten und von Verbraucherschützern treffen. Sie argumentieren, dass eine Lockerung der Regulierung die nächste Finanzkrise hinaufbeschwöre. Die Bankenbranche begrüßte dagegen den Vorschlag. Die Regelung habe US-Banken, Unternehmen und Konsumenten benachteiligt, sagte Kevin Fromer, Chef des Financial Services Centrum. "Das ist eine Reform mit Verstand, die die Nachteile ausräumt."(APA, 18.9.2019)