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Das neue iPhone zieht viel Interesse auf sich.

Foto: APA/AFP/GETTY IMAGES/JUSTIN SULL

In der Berichterstattung über die Vorstellung der neuen iPhone-Generation hielt sich die Begeisterung noch in Grenzen. Halten sich doch – wenn man einmal vom neuen Kamerasystem absieht – die Änderungen zur Vorgängergeneration in überschaubaren Grenzen. Nun sind die ersten Tests da, und siehe da: das Verdikt lautet plötzlich ganz anders. Praktisch unisono gibt es nämlich deutliches Lob für Apple.

Kamera

Sowohl bei den Tests von The Verge als auch Engadget oder Wired gibt es Bestnoten für die neue iPhone-Generation. Besonders angetan ist man dabei von der Kamera, hier habe Apple massive Fortschritte gemacht. So könne das iPhone 11 nun endlich mit der Bildqualität eines Google Pixel 3 mithalten, und übertreffe diese sogar in einigen Punkten, wie Nilay Patel bei The Verge schreibt. So bleiben beim iPhone 11 oft mehr Details übrig, auch der Nachtmodus sei jenem des Google-Smartphones überlegen, stimmen die Tester von Techcrunch zu. Diese Bemerkungen zeigen aber auch ein Defizit der Tests: Das aktuell beste Gerät für Nachtaufnahmen – das Huawei P30 Pro – wird nicht in die Überlegungen einbezogen, da der Hersteller in den USA keine Rolle spielt – und all diese Seiten dort angesiedelt sind.

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Die Kamera stellt die größte Veränderung in der neuen Hardwaregeneration dar.
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Manche Tester merken zudem negativ an, dass der Nachtmodus automatisch aktiviert wird. Das mag aber oft nicht gewünscht sein, da so eine Aufnahme üblicherweise deutlich hellere Ergebnisse als das reale Geschehen liefert. Zudem zeigen die Besprechungen auch, wie subjektiv die Beurteilung der Fotoqualität oft ist. So übt etwa Wired Kritik an der mangelnden Farbechtheit der Aufnahmen des iPhone 11. Im Vergleich zu früheren iPhone-Generationen sei der Qualitätssprung geradezu drastisch, ist man sich bei The Verge jedenfalls sicher. So gehe das verbesserte Smart HDR-System besser mit hoher Helligkeit und einem großen Dynamikumfang um.

Extra-Sensoren

Dazu kommt eine gesteigerte Flexibilität durch die zusätzlichen Kameras. Gerade die Ultraweitwinkelkamera erlaube zusätzliche Perspektiven. Uneingeschränkt bleibt das Lob an dieser Stelle aber nicht: In vielen Fällen sei es trotzdem besser – wenn möglich – einfach ein paar Meter zurückzugehen statt die Weitwinkelkamera zu nutzen. Immerhin liefert der primäre Sensor eine merklich bessere Bildqualität. Keine sonderliche Begeisterung gibt es hingegen für die bei den Pro-Modellen zusätzliche vorhandene Telefotokamera. Diese liefere beim Heranzoomen an Objekte kaum relevante Qualitätsunterschiede, den meisten Nutzern dürfte diese also beim günstigeren Modell nicht abgehen, wie Engadget betont. Einige sind sich hingegen alle, dass Apples Smartphone derzeit die erste Wahl für Videoaufgaben darstelle.

Akkulaufzeit

Ein weiterer Punkt auf den sich die Tests konzentrieren, ist die Akkulaufzeit, immerhin hat Apple hier ziemlich vollmundige Versprechungen gemacht. Die gute Nachricht: Praktisch alle Test bestätigen die Angaben des Hardwareherstellers. So spricht etwa Wired davon, dass sich in all den Alltagstests ein deutlicher Fortschritt zu früheren iPhones gezeigt habe. Das gilt prinzipiell für alle Modelle ganz besonders aber für das iPhone 11 Pro und Pro Max.

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Das Basismodell hat eine Kamera weniger, dafür aber viele Farbvarianten.
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Kritik gibt es dafür für die Software: iOS 13 weise derzeit noch viele Fehler auf, streicht The Verge heraus. Zudem sei es absurd, dass Apple beim Basismodell weiter nur ein langsames 5-Watt-Ladegerät mitliefert. Auch vom überarbeiteten Design – historisch eine der Stärken von Apple – sind längst nicht alle angetan. Negativ verbuchen manche Tester zudem, dass Apple weiter auf seinen Lightning-Anschluss beharrt anstatt den Industriestandard USB-C zu verwenden.

Default-Wahl

Sehr ähnlich klingt bei vielen wiederum die Gesamteinschätzung: Eigentlich sei für die meisten das Basismodell die beste Wahl. Bei den Pro-Ausgaben erhalte man zwar einen besseren Bildschirm und eine längere Akkulaufzeit sowie bessere LTE-Performance. Ansonsten halten sich die Unterschiede aber in sehr engen Grenzen, während der Preis erheblich höher ist. Das kleine iPhone 11 sei aber nun das "Smartphone, dass die meisten Leute kaufen sollten", findet The Verge deutliche Worte. (red, 18.9.2019)