Trainergrößen am Spielfeldrand: Jürgen Klopp und Carlo Ancelotti.

Foto: APA/AFP/ALBERTO PIZZOLI

Neapel – Für Titelverteidiger Liverpool hat der Dienstagabend in der Champions League die erste Saisonniederlage gebracht. Bei Napoli verloren die Reds zum Auftakt der Gruppe E nach späten Gegentoren 0:2, Trainer Jürgen Klopp bekrittelte danach sowohl die Chancenverwertung als auch einen umstrittenen Elferpfiff mit "spielentscheidenden" Folgen. Am 2. Oktober empfangen die Engländer Salzburg.

Als erstes Team seit dem AC Milan 1994 (gegen Ajax Amsterdam) erlitt ein CL-Titelverteidiger gleich zum Auftakt eine Niederlage. "Es war ein offenes Spiel mit vielen Kontern, aber wir haben sie nicht zu Ende gebracht, und das ist ein Problem", befand Klopp, dessen Team schon in der vergangenen Saison sein CL-Gruppenspiel in Neapel 0:1 verloren hatte – allerdings mit einer weit schwächeren Vorstellung als am Dienstag.

"Abgehoben, bevor ein Kontakt da war"

Dass Jose Callejon nach einem Zweikampf mit Andy Robertson einen Elfmeter zugesprochen bekam, konnte Klopp nicht nachvollziehen: "Callejon ist schon abgehoben, bevor ein Kontakt da war." Auch die Überprüfung der Videobilder brachte aber kein anderes Ergebnis. Dries Mertens traf zum 1:0 (82.), in der Nachspielzeit legte Fernando Llorente noch nach.

Napoli-Trainer Carlo Ancelotti, der mit den Süditalienern im März Salzburg im Europa-League-Achtelfinale knapp eliminiert hatte, zeigte sich "sehr zufrieden mit der Art, wie wir gespielt haben. Wir wollten ein komplettes Spiel spielen. Hohes Pressing, wenn möglich, tieferes Verteidigen, wenn notwendig", beschrieb er die Strategie. "Also haben wir es gut gemacht, weil ich Liverpool für Europas bestes Team halte."

Für seinen Kollegen hatte er nach dem Schlusspfiff ein Bonmot übrig. Gefragt, worüber die beiden lächelten, erklärte Ancelotti, dass er Klopp nur beruhigt habe. "Ich habe ihm gesagt, dass du, wenn du in Neapel verlierst, am Ende die Champions League gewinnst." (APA, 18.9.2019)