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Saeid Mollaei

Foto: REUTERS/Kim Kyung-Hoon

Lausanne – Nach der politisch brisanten Flucht von Judoka Saeid Mollaei ist Irans Judoverband mit einer Sperre belegt worden. Er habe mit seinem Handeln im Fall von Mollaei gegen die olympische Charta und den Ethikcode des Judo-Weltverbands IJF verstoßen, teilte der Weltverband am Mittwoch mit. Iran dürfe daher ab sofort nicht mehr an internationalen Wettkämpfen und weiteren IJF-Aktivitäten teilnehmen.

Der 27-jährige Mollaei sollte bei der WM in Tokio Ende August auf Anweisung der iranischen Regierung im Halbfinale gegen den Belgier Matthias Casse nicht antreten, um einem möglichen Finale gegen den Israeli Sagi Muki aus dem Weg zu gehen. Der Judoka widersetzte sich jedoch dieser Anordnung, traute sich anschließend nicht in sein Heimatland zurück und floh Medienberichten zufolge nach Berlin. Seit mehreren Jahrzehnten treten iranische Sportler nicht gegen israelische Kontrahenten an, weil der Iran Israel als Staat nicht anerkennt.

Das Handeln des iranischen Verbands im Fall Mollaei habe gleich gegen mehrere Statuten und Regeln verstoßen, hieß es vonseiten des Weltverbands. Die Schutzsperre gilt ab sofort, Irans Verband kann dagegen Berufung vor dem Internationalen Sportgerichtshof CAS einlegen. (APA; 18.9.2019)