Die Elite ist immer noch die Elite: Staffel 2 der Serie "Élite".

Foto: Netflix/Manuel Fernandez-Valdes

Die neue, zweite Staffel des spanischen Netflix-Originals Élite lässt sich knapp in vier Wörtern beschreiben: Skandale, Spielchen, Sexappeal – und seicht. Ab und zu mögen diese Begriffe auch zusammenhängen.

Der eine oder andere mag vielleicht damit argumentieren, dass die Geschichte nach der ersten Staffel zu Ende erzählt war. Der Mord an der rebellischen Encinas-Schülerin Marina ist für die Zuschauer aufgeklärt. Das Team der unantastbaren, stets vom Geld- und Champagner-Mief umhüllten Schüler in dunkelblauen Jacken und weinroten Hosen hat es geschafft, den wahren Täter zu schützen und den Falschen ins Gefängnis zu schicken.

Trailer zur zweiten Staffel von "Élite".
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Doch interessiert das Publikum wirklich, ob dieser gravierende Fehler in Staffel zwei aufgedeckt wird? Denn die Elite ist immer noch die Elite. Drogen und Sex sind ein zementierter Bestandteil der Serie, die durch das Charisma ihrer Darsteller getragen wird – etwa dem von Danna Paola, Álvaro Rico oder Ester Expósito. Tatsächlich verkörpern diese ihre Rollen so perfekt, dass auch Staffel zwei direkt interessant wirkt. Ein paar neue Teufel in den alten Reihen, die einen schönen Kontrast zu den ebenfalls neuen Außenseitern bilden, kommen noch hinzu.

Der große Handlungspluspunkt: Dem Stil der US-Krimiserie How to Get Away with Murder ähnlich, bahnt sich das Verschwinden des Protagonisten Samuel an: 20, 34, 36 Stunden vermisst. Dabei finden immer wieder Zeitsprünge statt, die zwar aus dem Kontext gerissen erscheinen, aber ein spannendes Element in einer Welt aus Schampus und Sex zutage bringen. (Stefanie Weissacher, 19.9.2019)