Bürgermeister Siegfried Nagl – der echte.

Foto: APA/ERWIN SCHERIAU

In Graz hat sich ein unbekannter Betrüger das Porträt von Bürgermeister Siegfried Nagl (ÖVP) zunutze gemacht und einer Bürgerin so Geld herausgelockt. Dies gab die Rathaus-Kommunikationsabteilung am Mittwoch bekannt. Der "Politiker" hatte schon vorige Woche die Frau per Facebook kontaktiert und im Chat-Verlauf um Geld ersucht. Sie überwies eine Summe, danach fehlte vom Betrüger vorerst jede Spur.

Der Gauner hatte offenbar einen Facebook-Account mit einem offiziell wirkendem Foto des Bürgermeisters angelegt. Auf diese Weise kontaktierte er vergangene Woche die Frau über den Chat-Dienst Messenger und forderte sie auf, ihm eine gewisse Summe Geld zukommen zu lassen. Im Gegenzug wurde ihr eine höhere Summe in Aussicht gestellt, die dann aber nicht auf ihrem Konto einging. Am Dienstag entschloss sich die Frau zur Anzeige.

Ermittlungen laufen

Die Landespolizeidirektion Steiermark bestätigte gegenüber der APA den Sachverhalt. Die Ermittlungen seien im Laufen, die Fachleuten würden derzeit den Account auswerten. "Es ist bei bekannten Persönlichkeiten relativ einfach, sich deren Daten anzueignen und einen Fake-Account anzulegen", sagte ein Polizeisprecher. Man rate wie in allen ähnlich gelagerten Betrugsfällen zu einer gesunden Skepsis. Andere Betrugsfälle mit dem missbräuchlich verwendeten Namen des Bürgermeisters seien nicht bekannt. Über die Art der Geldüberweisung wollte man sich bei der Polizei vorerst nicht äußern.

Seitens der Stadt Graz legte man Wert auf die Feststellung, dass das betrügerisch verwendete Messenger-Konto in keinerlei Verbindung mit dem Grazer Bürgermeister stehe. (APA, 18.9.2019)