Im Innenministerium will man Berichte über ein Datenleck nun untersuchen.

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Wien – Programmierer eines externen IT-Unternehmens haben nach Angaben des Rechercheportals "Fass ohne Boden" angeblich über Jahre Zugriff auf sensible Daten im Innenministerium gehabt. Wie das Portal berichtet, sollen die Programmierer "über Jahre hinweg" die Möglichkeit gehabt haben, ohne externe Überwachung sensible und personenbezogene Daten einzusehen.

Ob diese auch genutzt wurden, geht aus dem Bericht nicht hervor. Das Innenministerium teilte dem STANDARD dazu mit, man werde die Vorwürfe prüfen: "Wie in allen anderen Fällen auch werden wir auch hier genau prüfen. Sobald Ergebnisse vorliegen, werden wir umfassend und transparent informieren", heißt es in dem Statement.

Große Zahl an Datensätzen

"Fass ohne Boden" hatte behauptet, insgesamt hätten die externen Dienstleister auf "76 Millionen Daten" (sic) zugreifen können, darunter wegen des Schengen-Informationssystems auch auf solche aus dem Ausland. Außerdem gehe es um Daten aus der Vernehmung von Zeugen und Beschuldigten. Zudem seien Verschlussakte und weitere personenbezogene Daten betroffen.

Zum Beleg der Meldung hatte das Portal ein Faksimile vorgelegt, das ein Rundschreiben aus dem Innenministerium zitieren soll. In diesem wird gewarnt, dass "sämtliche Zugriffe und Aktivitäten, die direkt auf der Datenbank erfolgen, nicht protokolliert werden" und keine Überwachung möglich sei. Zur Frage, ob die Schreiben authentisch sind, wurde der STANDARD auf die spätere schriftliche Reaktion des Innenministeriums verwiesen. In dieser bleibt die Frage aber unbeantwortet. (red, 18.9.2019)