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Uli Hoeneß gibt Stoff.

Foto: Reuters

München – Uli Hoeneß ist noch einmal als Wut-Bayer aufgetreten. Der in zwei Monaten scheidende Präsident verspürte nach dem positiven Start des FC Bayern in die Fußball-Champions-League am Mittwoch erheblichen Redebedarf und hielt ein flammendes Interview-Plädoyer für Torhüter Manuel Neuer. Dabei kamen dessen Rivale Marc-Andre ter Stegen und auch die Presse schlecht weg.

"Wir werden den Leuten schon mal ein bisschen Feuer geben – das können wir", lautete der Schlusssatz der Hoeneß-Tirade. Es wirkte wie eine verabredete Aktion der Bayern-Bosse. Frontal griff Hoeneß den DFB und Barcelona-Keeper ter Stegen an, dessen öffentliche Klage über die erneute Reservistenrolle bei den ersten Länderspielen der EM-Saison gegen die Niederlande und Nordirland einen Disput auch mit Kapitän Neuer ausgelöst hatte.

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Startpunkt war eine Reporterfrage, ob er es fair finde, wie ter Stegen mit Neuer umgehe. "Ich finde das einen Witz", antwortete Hoeneß. "Er hat überhaupt keinen Anspruch, da zu spielen". Neuer habe nach der langen Fußverletzung seine "alte Form" wiedergefunden. Daher könne es doch "gar keine Diskussion geben, dass nur er die Nummer 1 sein kann", behauptete Hoeneß. "Wir kriegen ständig vom DFB Theater", legte er nach.

Hoeneß drohte sogar: "Wir werden uns das in Zukunft nicht mehr gefallen lassen, dass unsere Spieler hier beschädigt werden ohne Grund. Ter Stegen ist ein sehr guter Torwart, aber Manuel Neuer ist doch viel besser und viel erfahrener. Da gibt es doch gar keine Diskussion für irgendjemand auf der Welt, daran zu zweifeln."

Die "westdeutsche Presse" bedachte Hoeneß auch noch mit Kritik, weil sie den Ex-Gladbacher ter Stegen "extrem" unterstütze, als ob dieser "schon 17 Weltmeisterschaften gewonnen hätte". Die "süddeutsche" Presse" hingegen ergreife nicht für Neuer Partei, was er offenbar aber als angebracht empfände. (APA, 19.9.2019)