Eine CAD-Zeichnung einer Funkanlage.

Foto: Upguard

Ein kalifornisches Sicherheitsunternehmen hat brisante Daten im Netz aufgespürt. Die Firma Upguard hat eine Sammlung von Dokumenten im Umfang von 1,7 Terabyte entdeckt. Diese beziehen sich auf Telekommunikation in Russland und enthalten heikle Daten über das staatliche Überwachungssystem "Sorm", berichtet Techcrunch.

Baupläne, Standorte, Spezifikationen

Sie stammen primär vom größten Provider des Landes, MTS (Mobile Telesystems) und dessen Zulieferer Nokia. Enthalten sind unter anderem Spezifikationen, Standorte und CAD-Baupläne aktueller Netzwerkhardware, die für die Umsetzung der Überwachung notwendig ist. Provider müssen diese verpflichtend installieren. SMS, Telefonate und andere Kommunikationsinhalte werden bis zu sechs Monate gespeichert, Metadaten (etwa "wer hat wann wen wie lange angerufen") über drei Jahre.

Sicherheitsbehörden können darauf ohne Gerichtsbeschluss zugreifen. Auch andere Regierungsdienste, darunter der präsidiale Sicherheitsdienst, haben bei Bedarf Zugang. Es wird vermutet, dass bei der Überwachung von Datenverkehr auch schon länger Deep Packet Inspection zum Einsatz kommt.

Nokia-Mitarbeiter offenbar an Leak Schuld

Gespeichert waren die Daten auf einem ungeschützten Backupspeicher, der seit 13. September nicht mehr zugänglich ist. Verschuldet haben soll den Leak ein Nokia-Mitarbeiter, der bei der Übergabe von Daten an eine nicht genannte dritte Partei gegen interne Sicherheitsvorgaben verstoßen hat. (red, 19.09.2019)