Auf der Guten-Morgen-Agenda ganz oben: das Thema Erbschaft.

Screenshot: tvthek.orf.at

Ein Fernsehabend mit Wahlduellen kann einen emotional ganz schön mitnehmen. Was da am Mittwoch bei den ORF-TV-Duellen an negativer Energie über den Bildschirm flimmerte, war Hardcore aggro vom Unfeinsten. Da braucht man danach natürlich Erholung. Und was ein ordentlicher Öffentlich-Rechtlicher ist, der tut was für seine Fernsehgebühren. Der ORF zum Beispiel hat Guten Morgen, Österreich erfunden, werktags ab 6.30 Uhr. Nicht, dass es hier unpolitisch zuginge.

Das Thema Erbschaft etwa schaffte es auf die Guten-Morgen-Agenda ganz nach oben – mit einem bodenständigen Twist, den auch der störrischste Erbonkel verstehen muss. "Erben, aber richtig" lautete die Botschaft. Viel näher an den Menschen geht gar nicht. Da kann sich die herkömmliche Politik etwas abschauen.

Danach ganz große Liebe, Heinz-Christian und Philippa nix dagegen. Allerdings, Dramatikfaktor: auch schon wieder vorbei zwischen Andreas Gabalier und Silvia Schneider. Schön, dass die Redaktion darob akribisch die Reaktionen im Netz scannte. Besser hätte das Politikressort die längst verflossene Liebe zwischen Rot und Schwarz auch nicht analysiert.

Zusätzlich Wissenswertes über Persenbeug, wo man das mobile Studio aufgepflanzt hatte: Historisch stammt der Name vom Donaufluss, der hier eine für Schiffe "böse Beuge" macht. Oder auch nicht. Egal: Das Moderatorenduo Nadja Mader und Lukas Schweighofer witzelte sich (selbst)ironisch durch den Donnerstagmorgen, das war am Ende sehr entspannend.

Neue Lage: Neun Tage bis zur Wahl. (Petra Stuiber, 20.9.2019)