Der 24-Jährige Mathieu van der Poel hat als Neuling auf der Straße mehrfach stark aufgezeigt

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Harrogate – Fünf Jahre nach dem Tour-de-France-Auftakt werden ab Sonntag bei der Rad-WM wieder hunderttausende Fans die Straßenränder in Yorkshire säumen. Den Auftakt der Titelkämpfe macht das neue Mixed-Zeitfahren für Nationalteams, danach geht es im üblichen Rhythmus für den Nachwuchs und die Elite mit dem Einzelzeitfahren weiter, die abschließenden Höhepunkte bilden die Straßenrennen.

Die WM auf hügeligem Klassikerterrain könnte wie schon die deutlich bergigere im Vorjahr in Innsbruck zu einem niederländischen Festspiel werden. Denn Oranje ist nicht nur bei den Damen mit den Titelverteidigerinnen Annemiek van Vleuten (Zeitfahren) und Anna van der Breggen (Straßen) neuerlich zu favorisieren. Alle Augen werden im Herrenstraßenrennen auf Überflieger Mathieu van der Poel gerichtet sein. Das Multitalent, heuer schon Querfeldein-Weltmeister und mehrfacher Mountainbike-Weltcupsieger, ist im 285 Kilometer langen Königsbewerb ein heißer Goldtipp.

Viele Kapazunder

Der 24-Jährige hat als Neuling auf der Straße mehrfach stark aufgezeigt, zuletzt degradierte er bei der Großbritannien-Rundfahrt die Konkurrenz zu Statisten. Sein unwiderstehlicher Schlussantritt sollte auch den renommierten Kapazundern um den Titelverteidiger Alejandro Valverde zu denken geben. Der Spanier kommt wie der belgische Ex-Champion Philippe Gilbert in Hochstimmung von der Vuelta zur WM. Andere wie der Franzose Julian Alaphilippe und der slowakische Triple-Weltmeister Peter Sagan gehen deutlich frischer auf die Jagd nach WM-Edelmetall.

Die sechs Österreicher um die Doppelspitze Marco Haller und Lukas Pöstlberger sind Außenseiter mit der Hoffnung auf eine Überraschung. Im Zeitfahren über 54 Kilometer hofft Ex-Stundenweltrekordler Matthias Brändle auf einen Spitzenplatz. Bei den Frauen spekuliert Anna Kiesenhofer, die EM-Fünfte, ebenfalls mit den Top Ten. (red; APA, 21.9.2019)