In Haitis Hauptstadt Port-au-Prince wurde gegen den Treibstoffmangel und die Regierung von Staatschef Moise demonstriert.

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Port-au-Prince – Die seit Wochen ausbleibende Versorgung mit Treibstoff hat in Haiti zu heftigen Protesten gegen die Regierung geführt. Wütende Demonstranten und Polizisten lieferten sich am Freitag in der Hauptstadt Port-au-Prince gewaltsame Auseinandersetzungen. Die Demonstranten attackierten die Polizisten mit Steinen und Flaschen, während diese versuchten, die Menge mit Tränengas auseinander zu treiben.

Auf einer der Hauptstraßen von Port-au-Prince errichteten die Demonstranten brennende Barrikaden. Die Polizisten schossen teils auch mit scharfer Munition, woraufhin viele in Panik die Flucht ergriffen.

Seit mehr als drei Wochen ist das Benzin in Haiti knapp, der Treibstoffmangel bringt das Wirtschaftsleben in der Hauptstadtregion und den anderen Städten des armen Karibikstaates zum Erliegen. Da der Staat hoch verschuldet ist, haben die Ölimportfirmen Schwierigkeiten, den staatlich subventionierten Kraftstoff für den heimischen Markt zu beschaffen.

Korruptionsvorwürfe

Der Protest richtet sich vor allem auch gegen den seit Februar 2017 amtierenden Staatschef Jovenel Moise. Seiner Regierung werden zahlreiche Korruptionsaffären angelastet, während ein Großteil der Bevölkerung Haitis kaum genug zum Überleben hat.

"Die Polizisten sollten uns nicht auf diese Weise mundtot machen", sagte ein Demonstrant. "Sie können doch nicht unser Steuergeld zum Kauf von Waffen verwenden, um dann auf uns zu schießen." (APA, 21.9.2019)