Der Rektor der Universität Innsbruck, Tilmann Märk, hält eine Quotenregelung für das Psychologiestudium für "absolut wünschenswert".

Foto: Gerhard Berger/Uni Innsbruck

Innsbruck – Der Rektor der Universität Innsbruck, Tilmann Märk, hält eine Quotenregelung für das Fach Psychologie, ähnlich wie es sie bereits beim Studium der Humanmedizin gibt, für "absolut wünschenswert", wie er in einem Interview mit der APA sagte. Diese sieht vor, dass 75 Prozent der Studienplätze für österreichische Maturanten reserviert werden müssen, 20 Prozent gehen an EU-Bürger und fünf Prozent an Nicht-EU-Bürger. 80 Prozent der Psychologiestudenten, die im Wintersemester 2019/20 ihr Studium an der Innsbrucker Leopold-Franzens-Universität beginnen werden, kommen aus Deutschland. Das sei durchaus ein Problem, so Märk.

Seitens der Universität habe man auch schon mehrmals, unter anderem beim zuständigen Ministerium, auf dieses Problem hingewiesen, sagte Mär. Die hohe Anzahl an Deutschen könnte auch zu einem Mangel an Psychologen in Österreich führen, fürchten laut Märk zumindest die Innsbrucker Psychologieprofessoren, da viele der deutschen Studenten später nicht in Österreich bleiben würden. 900 Bewerber, die Mehrheit davon aus Deutschland, hatten den Aufnahmetest absolviert. Die Anzahl der Studienplätze sei aufgrund des großen Andrangs in den vergangenen Semestern bereits stetig erhöht worden, derzeit stehe man bei 260 Plätzen.

Studierendenzahlen nehmen nicht mehr ab

Die Aufstockung der Psychologieplätze sei unter anderem aufgrund der nun umgesetzten Studienplatzfinanzierung möglich gewesen, die Märk als einen "entscheidenden Reformschritt" bezeichnete. Trotzdem sei es eine "schwierige Situation", dass finanzielle Leistungen an die Anzahl an prüfungsaktiven Studenten gebunden sind. "Die Studienplatzfinanzierung wurde nämlich zu einem Zeitpunkt eingeführt, zu dem österreichweit und europaweit aufgrund der demografischen Entwicklung die Anzahl der Studierenden begonnen hat, abzunehmen", erklärte der Rektor. In der Leistungsvereinbarung habe man sich aber noch auf Studentenzahlen geeinigt, die jetzt "nur sehr schwer zu erreichen sein werden", so Märk.

An der Universität Innsbruck habe man dieses Problem schon früh erkannt und deshalb auch schon damit begonnen, Ausgleichsmaßnahmen zu setzen. "Erste Hochrechnungen bezüglich der Neuinskribierten deuten darauf hin, dass es uns gelungen ist, den Trend der Abnahme der Studierendenzahlen umzukehren", berichtete der Rektor. Trotzdem gehe er davon aus, dass die Uni Innsbruck leicht unter dem Zielwert liegen wird. Deshalb könnte es auch passieren, dass man einen Teil des Budgets wieder zurückzahlen muss. Sollten aber alle großen Universitäten dasselbe Problem haben, werde man sich diesen Punkt nochmals ansehen müssen, sagte Märk. (APA, red, 22.9.2019)