Auf dem Boeing-Firmengelände in Everett werden die Parkplätze knapp, diese 737 Max wurden im kalifornischen Victorville abgestellt.

Foto: APA/AFP/MARK RALSTON

Bangalore – Indonesische Ermittler haben einem Bericht des "Wall Street Journal" (Paywall) zufolge Hinweise gefunden, dass Konstruktions- und Aufsichtsfehler eine Schlüsselrolle beim Absturz der Boeing 737 Max der Lion Air im Oktober 2018 kurz nach dem Start in Jakarta gespielt haben könnten. Es werde erwartet, dass der Abschlussbericht neben Piloten- und Wartungsfehlern erstmals auch Konstruktionsmängel sowie Verstöße beim US-Genehmigungsprozess aufzeige. Der Bericht soll Ende November veröffentlicht werden.

Ein Boeing-Sprecher wollte den Medienbericht nicht kommentieren, betonte aber, dass der US-Flugzeugbauer mit den Behörden zusammenarbeite. Boeing bemüht sich, seinen Verkaufsschlager 737 Max so bald wie möglich wieder in die Luft zu bringen.

Regulatoren werden informiert

Die US-Luftfahrtbehörde FAA hat für Montag zahlreiche Vertreter ausländischer Regulatoren ins kanadische Montreal bestellt, wo diese hinter verschlossenen Türen Informationen zu den geplanten Updates an der 737 Max erhalten sollen. Die FAA hofft, dass Kanada, Australien, Brasilien und Neuseeland bereits im November grünes Licht geben, dann sollen die EU-Länder überzeugt werden, ihr Startverbot aufzuheben.

Die Kanadier haben allerdings bereits angekündigt, auf zusätzlichen Simulatorschulungen für die Piloten zu bestehen, wodurch die 737 Max dort erst im März 2020 wieder den Regelflugbetrieb aufnehmen könnte. Die Europäer haben angekündigt, ihre eigenen Analysen durchführen zu wollen, weil sie den Zertifikaten der FAA nicht mehr trauen. Auch hier droht eine wochen- bis monatelange Verzögerung. (red, APA, Reuters, 23.9.2019)