Der Ex-FPÖ-Parteiobmann Heinz-Christian Strache soll laut Medienberichten private Rechnungen über die Partei abgerechnet haben.

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Die Wiener FPÖ prüft die Spesen von Ex-Parteichef Heinz-Christian Strache. Grund dafür sind Spekulationen über Unregelmäßigkeiten bei diesen Abrechnungen, berichtete die Gratiszeitung "Heute". Die FPÖ bestätigte am Montag die Sonderprüfung, bestritt aber, dass auch eine Anzeige gegen Strache eingebracht worden sei. Über die Anzeige berichtete "Oe24".

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Die Staatsanwaltschaft Wien bestätigte indes Ermittlungen in der Causa. Das heißt, dass es nicht nur eine Anzeige gegeben haben muss, sondern die Behörden auch einen Anfangsverdacht sehen.

Aktuell findet eine Sonderprüfung der FPÖ Wien statt. "Bei der Wiener FPÖ ist vor rund zwei Wochen eine Medienanfrage eingegangen, die uns zur Überprüfung der Sachlage veranlasst hat", sagte Landesparteisekretär Michael Stumpf. Weder die Wiener FPÖ noch Vizebürgermeister Dominik Nepp hätten aber eine Anzeige gegen Strache eingebracht. oe24.at hatte unter Berufung auf einen Parteiinsider berichtet, dass Strafanzeige bei der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft eingebracht worden sei.

Spesenkonto angeblich privat verwendet

Laut den Berichten hat der Wiener FPÖ-Chef Nepp am Vorabend des Parteitags am 14. September, bei dem Norbert Hofer zum Bundesobmann gewählt wurde, zu einer Sondersitzung des aus rund 15 Personen bestehenden Landesparteivorstands geladen. Anlass waren Gerüchte über falsche Spesenabrechnungen durch Strache, die an die Öffentlichkeit gelangen könnten.

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Nach Infos von "Heute" verfügte Strache als Wiener FP-Chef bis zu seinem Ausscheiden aus der Politik über ein eigenes Spesenkonto von der Landespartei. Das soll mit bis zu 10.000 Euro pro Monat gut gefüllt gewesen sein. Zwischen 2014 und 2018 soll Strache dennoch private Rechnungen über die Partei abgerechnet haben. Laut oe24.at sollen Rechnungen für private Kleidung auf Rechnungen für Restaurantbesuche umgeschrieben worden sein.

Straches üppiger privater Lebensstil war in der Vergangenheit immer wieder Thema unter Insidern. Um die angeblichen Unregelmäßigkeiten aufzuklären, soll Nepp daher eine interne Sonderprüfung der Causa in Auftrag gegeben haben. (APA, red, 23.9.2019)