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Wer voll funktiosfähige Google-Services am Mate 30 und Mate 30 Pro haben möchte, wird wohl auf ein etwaiges Ende des US-Embargos gegen Huawei warten müssen.

Foto: Reuters

Das Mate 30 (Pro) ist da und wenn man ersten Erfahrungsberichten glauben darf, dann hat Huawei auf technischer Ebene sehr viel richtig gemacht. Das Handy überzeugt demnach mit flotter Performance und einer starken Kamera. Das alles bringt dem Hersteller freilich nur wenig, denn die Achillesferse der neuen Serie liegt auf der Softwareseite.

Die US-Regierung unter Donald Trump hat amerikanischen Firmen untersagt, mit Huawei zu kooperieren. Darum finden sich auf dem Handy keinerlei Google-Dienste – inklusive dem Play Store. Wer diese sowie Apps von US-Firmen wie Facebook nachinstallieren möchte, muss das händisch tun. Einige Interessenten hatten im Vorfeld gehofft, dass Huawei es Käufern erleichtern wird, hier selbst Hand anzulegen. Doch daraus wird offenbar nichts.

Kurze Hoffnung

Die Hoffnung war auch aufgekeimt, weil es Seitens des Herstellers Andeutungen gab, dass man den Nutzern "mehr Freiheiten" einräumen wolle. Die wesentlichste Maßnahme wäre hier eine Entsperrung des Bootloaders gewesen.

Dieser ist im Prinzip dafür da, das System vor unautorisierten Manipulationen zu sichern. Während sich der Play Store selbst häufig über eine reine Installation per Setup-Paket (APK) zum Laufen bringen lässt, benötigen Googles Services eine tiefere Integration in das System, die nur mit einem entsperrten Bootloader vorgenommen werden kann.

Bootloader bleibt gesperrt

Wie Android Authority berichtet, ist diese Option auf absehbare Zeit vom Tisch. Ein Huawei-Sprecher hat erklärt, dass es derzeit keine Pläne gibt, den Bootloader der Mate-Handys auf Nutzerwunsch aufzuschließen. Über Jahre hatte das Unternehmen es Käufern ermöglicht, über ein Online-Formular einen Entsperrcode für seine Smartphones und Tablets sowie auch jene der Tochter Honor anzufordern.

Im vergangenen Frühjahr verschwand das Formular schließlich ohne vorherige Ankündigung. Etwas später wurde es wieder online gestellt, allerdings mit der Ankündigung, dass man die Vergabe von Unlockcodes bald einstelle. Begründet wurde dies mit "besserer Nutzungserfahrung" und der Vermeidung von "Problemen durch das Aufspielen von ROMs". Im Juli wurde der Unlockservice schließlich komplett abgedreht.

Update "über Nacht" – wenn Embargo fällt

Es ist zwar nicht ausgeschlossen, dass Huawei diese Entscheidung eines Tages revidiert. Im Moment bleibt aber die einzige Hoffnung für Käufer des Mate 30 und Mate 30 Pro, dass die US-Regierung ihr Embargo aufhebt. In diesem Falle, so hat Huawei versprochen, würden die Google Dienste "über Nacht" mit einem Update nachgeliefert. (red, 23.09.2019)