Wien – Die Wiener Mariahilfer Straße wird für Autofahrer und Radler zur Slalomstrecke umgebaut. Grund sind Poller und tonnenschwere Sitzgelegenheiten, die als Sicherheitsmaßnahmen gegen mögliche Terrorfahrten mit Lkws teilweise auf und neben der Fahrbahn aufgestellt werden. Diese werden zwischen Kaiserstraße und Schottenfeldgasse versetzt errichtet, womit die künftige Fahrbahn auf der Einkaufsstraße zu einem leichten Zickzackkurs wird.
Für Autofahrer und Radler ändert sich wenig: Schon bisher ist in der Begegnungszone nur eine Geschwindigkeit von 20 km/h erlaubt. Das geht sich auch mit der neuen Streckenführung aus. Bei Lkws wird es schon heikler: Denn mit der versetzten Straßenführung ist auch eine Fahrbahnverengung auf nur 3,40 Meter verbunden. "Da werden gute zwei Meter weggezwickt", sagt Matthias Holzmüller von der zuständigen MA 28 (Straßenverwaltung und Straßenbau). "Die Sicherheitsmaßnahmen bringen Einschränkungen mit sich. Aber das öffentliche Leben wird nicht in unangemessener Weise eingeschränkt."
Sperre zwischen 7. Oktober und 15. November
Zunächst wird es aber durchaus mühsamer: Denn für die Bauarbeiten wird die Mariahilfer Straße zwischen Kaiserstraße und Schottenfeldgasse von 7. Oktober bis 15. November gesperrt. Die Deadline darf aufgrund der "Geschäftsstraßenregelung" und des dann einsetzenden Weihnachtsgeschäfts nicht überschritten werden.
Die Poller und Granitmöbel auf der Mahü sind Teil des Sicherheitskonzepts für Wien: Bisher wurden nach dem Terrorangriff von Nizza und anderen Attacken auch Poller auf dem Rathausplatz und der Kärntner Straße errichtet.
Neben den Maßnahmen im oberen Teil der Begegnungszone – acht Poller, davon zwei ziehbare, sowie neun Sitzgelegenheiten – sind auch sechs Poller und sechs Granitmöbel im unteren Bereich bei der Rahlstiege geplant. Deren Errichtung soll im kommenden Frühjahr beginnen und bis Mitte April fertig sein – pünktlich zum Vienna City Marathon.
630.000 Euro für die Sicherheitsmaßnahmen
Die Granitmöbel werden teilweise auch begrünt und sollen jenen Sitzgelegenheiten ähneln, die es schon bisher auf der Mariahilfer Straße gibt. Auch zwei Bäume sollen in zwei großen Granitblöcken gepflanzt werden. Die temporären Lkw-Ladezonen müssen aufgrund der Poller und Granitmöbel teilweise in die Fahrbahn versetzt werden – was vor allem zu Beginn ebenfalls für Schwierigkeiten sorgen dürfte.
Insgesamt kosten die Maßnahmen 630.000 Euro, sagt Holzmüller, der den Medientermin solo beschritt. Politische Spitzenvertreter, darunter die für die MA 28 zuständige Vizebürgermeisterin und Verkehrsstadträtin Birgit Hebein (Grüne), waren nicht anwesend. (David Krutzler, 23.9.2019)