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Chelsea Wolfe sieht eine amerikanische Dunkelheit über die Welt kommen.

Foto: Reuters

Chelsea Wolfe – Birth Of Violence

Die Songs tragen Titel wie Dirt Universe,American Darkness oder auch den deutschen Liednamen Erde (in dem geht es im Wesentlichen um das Ende). Und auch musikalisch hat die US-Künstlerin Chelsea Wolfe als jüngere Verwalterin des Gruftietums auf ihrem neuen Album Birth Of Violence (Sargent House) einiges in Sachen irdisches Jammertal zu bieten. Nach Ausflügen in den Todesfolk, die Schwermutelektronik und den tonnenschweren Doom-Rock halten wir aktuell wieder bei eher akustisch gehaltenem Weltuntergang. Das klingt jetzt allerdings schlimmer, als es sich anhört. (schach)

Sargent House

Carter Tutti Void – Triumvirate

Chris Carter und Cosey Fanni Tutti waren früher in den 1970er-Jahren bei den Industrial-Mitbegründern Throbbing Gristle aktiv und haben später über die Jahrzehnte als Duo diverse schöne Cold-Wave-Alben veröffentlicht. Nik Void ist/war Teil der formidablen Technoband Factory Floor. Als Carter Tutti Void und mit dem den Titel vollinhaltlich erfüllenden Doppelalbum Triumvirate (Conspiracy International) beschließen sie nun nach Traverse (2012) und f(x) (2015) ihre als Trilogie angelegte Sichtung von live eingespieltem, motorischem und kraftvollem Techno mit durchaus warmen Untertönen.

Carter Tutti

Tinariwen – Amadjar

Aufgenommen wurde das Album während einer Reise entlang der westafrikanischen Atlantikküste. Auf dem Weg reicherten diverse lokale Gastmusiker den elektrischen Wüstenblues des Tuareg-Kollektivs an. Herausgekommen ist dabei mit Amadjar (Wedge) ein schön gemütlich wie ein später John Lee Hooker groovendes Album mit sozialkritischen Songs. Interessanterweise haben Tinariwen die Soundfiles zur Fertigstellung weiter an Gäste wie Nick-Cave-Spezi Warren Ellis oder Stephen O'Malley von SunnO))) weitergeschickt. Sie können der Klasse der Songs allerdings wenig Wesentliches beifügen.

Tinariwen

(Christian Schachinger, 24. 9. 2019)