Der in der Schlussphase gegen Sturm Graz verhängte Elfmeter sei "regeltechnisch korrekt getroffen worden".

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Wien – Die Vorkommnisse nach dem Bundesligaspiel zwischen Mattersburg und Sturm Graz (3:3) haben das Eliteschiedsrichter-Komitee und den Österreichischen Fußballbund (ÖFB) am Montag zu einer Reaktion veranlasst.

In einer Aussendung des ÖFB heißt es: "Die Aussagen von Spielern, Trainern und Funktionären nach dem Spiel sind unabhängig von den Entscheidungen auf das Schärfste zu verurteilen. Insbesondere ist es nicht akzeptabel, wenn Spieler des SK Sturm Graz Handlungen gegen den Spieloffiziellen, die mit körperlicher Gewalt in Zusammenhang stehen, verbal propagieren."

Sturm-Torhüter Jörg Siebenhandl sah im Sky-Interview ein "Verbrechen am Fußball" und hoffte auf "dementsprechende Konsequenzen" für Referee Josef Spurny: "Am liebsten hätte ihn jeder zusammengegrätscht, aber das kannst du als Spieler nicht."

Verhalten "nicht zu akzeptieren"

Weiters sei laut ÖFB das Entreißen des Balls durch Trainer Nestor El Maestro nicht zu akzeptieren, diese Handlung entspreche "in keiner Weise einem respektvollen Umgang zwischen Spiel- und Teamoffiziellen. Bei aller verständlicher Emotionalität muss von allen Beteiligten ein Mindestmaß an Respekt, Besonnenheit und Korrektheit gewahrt werden, um auch künftig ein sportlich faires Miteinander möglich zu machen."

Die Darstellung, wonach das Schiedsrichterteam unzählige Fehlentscheidungen getroffen und damit das Ergebnis maßgeblich beeinflusst hätte, sei "nur in einer einzigen Situation (Abseitsposition vor dem 1:0 des SVM, Anm.) regeltechnisch gedeckt." Diese wurde auch vom Schiedsrichter nach dem Spiel mit Bedauern zugegeben.

Video Assistant Referees sollen kommen

Alle weiteren diskutierten Entscheidungen – insbesondere die massiv kritisierte Strafstoßentscheidung zum 3:3 aufgrund eines strafbaren Handspiels – seien regeltechnisch korrekt getroffen worden.

Das Eliteschiedsrichter-Komitee, der ÖFB und die Bundesliga "sind bestrebt, die Schiedsrichter zum frühestmöglichen Zeitpunkt durch die Einführung des Video Assistant Referees (VAR) bei ihrer fordernden und verantwortungsvollen Aufgabe zu unterstützen."

Entsprechende Schritte wurden im Rahmen der ÖFB-Präsidiumssitzung am 13. September eingeleitet und in weiterer Folge in den Gremien der Bundesliga behandelt.

Unbedingte Sperren

El Maestro und Siebenhandl sind unbedingte Sperren erspart geblieben. Der Strafsenat der Bundesliga verhängte am Montag eine einmonatige bedingte Funktionssperre als Offizieller sowie 1.500 Geldstrafe, davon 500 Euro bedingt, gegen den Coach. Siebenhandl wurde für zwei Spiele bedingt gesperrt. (red, 23.9.2019)