Andreas Gabalier ist ja ein bisserl ein Opfer. Immer gehen so linke Medien auf ihn los, finden es komisch, wenn er von der Bundeshymne ohne Töchter, von der naturgegebenen Manderl-Weiberl-Paarung und dem guten alten Scheitelknien mit dem Kreuz an der Wand erzählt. Er ist da richtig besessen davon, dass ihn ein paar Journalisten anscheinend nicht liebhaben, obwohl er doch sonst so viele Fans hat.

Andreas Gabalier auf der Konzertbühne.
Foto: APA/AFP/ALEX HALADA

Anfang September redete er in einem Interview mit dem Society-Reporter Dominic Heinzl wieder davon, fügte aber etwas hinzu: Er wisse gar nicht, ob er überhaupt wählen gehe, der ganze "Zinnober" zipfe ihn wirklich an. Das wurde am Sonntagabend in der Privatsender-"Elefantenrunde" gespielt.

Knapp davor war im TV auch ein Video von Bundespräsident Van der Bellen und Kanzlerin Bierlein zu sehen, wo sich beide an die Österreicher wenden, doch zur Wahl zu gehen und damit ihr wichtigstes demokratisches Recht wahrzunehmen. Also die Staatsspitze ist verantwortungsvoll demokratisch, der "Volks-Rock-'n'-Roller" Gabalier negiert diese Verantwortung und gibt den Wahlverweigerer.

Daraufhin stoppte sein Manager ein ORF-Interview wegen politischer Fragen. Das ist gar nicht so falsch. Ein Vorschlag im Interesse der demokratischen Kultur: Die Medien lassen Gabalier mit politischen Fragen in Frieden – und er lässt uns mit seinen politischen Äußerungen in Frieden. Deal? (Hans Rauscher, 23.9.2019)