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Nun auch in Sachen Iran einig: Boris Johnson und Donald Trump.

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New York – Der britische Premierminister Boris Johnson hat sich überraschend für ein neues und von US-Präsident Donald Trump ausgehandeltes Atomabkommen mit dem Iran ausgesprochen. Am Rande der Uno-Vollversammlung in New York sagte Johnson dem US-Sender NBC nach dessen Angaben vom Montag: "Lasst uns einen besseren Deal machen." Zudem führte er aus: "Ich denke, es gibt einen Typ, der einen besseren Deal machen kann (...), und das ist der Präsident der Vereinigten Staaten. Ich hoffe, dass es einen Trump-Deal geben wird", fügte Johnson hinzu.

Der US-Präsident war im Mai vergangenen Jahres einseitig aus dem internationalen Atomabkommen mit dem Iran ausgestiegen, das 2015 in Wien geschlossen wurde. Deutschland, Frankreich und Großbritannien gehören zu den Unterzeichnerstaaten, die das Abkommen bisher retten wollten – und dies auch nach den Angriffen auf saudi-arabische Ölanlagen, für die sie Teheran verantwortlich machen, weiterhin wollen.

Immer wieder Brexit

Johnson scheint mit seinen Aussagen nun aus dieser europäischen Front auszuscheren. Der US-Präsident fordert ein umfassenderes Abkommen, was der Iran ablehnt. Trump ist ein enger Verbündeter Johnsons. Vor allem in der Frage des Brexit. Der EU-Feind im Weißen Haus hat den Briten nach einem Austritt aus der Union ein baldiges Handelsabkommen mit den USA in Aussicht gestellt. Kritiker unterstellen dem britischen Premier daher, Trump nun in anderen Projekten unhinterfragt entgegenzukommen, um dessen Wohlwollen in Sachen Handel nicht zu gefährden.

Deutschland, Großbritannien und Frankreich bekräftigten am Montag in einer gemeinsamen Erklärung ihr Bekenntnis zum derzeitigen Atomabkommen mit dem Iran. Zugleich riefen sie das Land aber dazu auf, in Verhandlungen für ein langfristiges Abkommen einzutreten, das neben dem Atomprogramm auch Themen der regionalen Sicherheit umfassen müsse – etwa das iranische Raketenprogramm. Trump fordert ebenfalls ein neues Abkommen, das solche Punkte beinhaltet. (APA, 24.9.2019)