Erhält den diesjährigen Christine-Lavant-Preis: Angela Krauß.

Foto: APA/Suhrkamp Verlag

Die deutsche Schriftstellerin Angela Krauß erhält den diesjährigen Christine-Lavant-Preis. Die Auszeichnung, die heuer zum vierten Mal vergeben wird, ist mit 15.000 Euro dotiert und wird Krauß am 6. Oktober in Wien überreicht. Laut Jury arbeite sie "erfinderisch an und mit Gattungsgrenzen und -konventionen". Ihr Werk sei "ohne Vorbehalt einer 'historisch-poetischen' Wahrnehmung verpflichtet".

Die aus Chemnitz stammende Krauß studierte an der Fachschule für Werbung und Gestaltung in Ost-Berlin, bevor sie sich dem Schreiben widmete. Seit 1981 lebt die freie Schriftstellerin in Leipzig. Ihr Erstling Das Vergnügen erschien 1984, bis heute folgten 17 weitere Buchveröffentlichungen – neben Lyrik- und Prosawerken auch Essays. Die Jury sieht Krauß, die neben vielen weiteren Auszeichnungen 1988 auch den Bachmann-Preis erhielt, in der Tradition von Peter Handke: Wie er verstehe sie "Literatur als eine besondere Form des Wissens und Ahnens, als Gegenentwurf zu vorgefertigtem Denken und den zu umstandslos formulierten Meinungen".

Laudator Karl Wagner

Schauspielerin Gerti Drassl wird bei der Preisverleihung im ORF-Radiokulturhaus aus Lavants Aufzeichnungen aus dem Irrenhaus lesen, das musikalische Programm bestreiten Brot & Sterne. Die Laudatio hält Jurymitglied Karl Wagner. Die 2016 von der Internationalen Christine Lavant Gesellschaft ins Leben gerufene Auszeichnung für Lyrik und Prosa soll Schriftsteller würdigen, "die in ihrem literarischen Schaffen – so wie auch Christine Lavant – einen hohen ästhetischen Anspruch mit humaner Haltung und gesellschaftskritischem Blick vereinen". (APA, 24.9.2019)