Die Zirbner Julie (Adele Neuhauser), umringt von Sabine (Martina Poel, li.) und Pippa (Miriam Stein, re.).

Foto: ORF/Hubert Mican

Gelernte Zuschauer von Vier Frauen und ein Todesfall wissen: Wenn die Zirbner Julie auszuckt und "I bin die Zirbner Julie!" schreit, dann folgen Grundsatzerklärungen. Nämlich dass sie, die Zirbner Julie, irgendetwas sicher so und ganz bestimmt nicht anders machen wird, jedenfalls nicht so, wie ihr das irgendein Trottel gerade einreden will. Verbunden sind die Zirbner-Auszucker mit allerlei Fäkalsprache, ohne die macht sie es nicht. Seit 50 Folgen geht das so.

Gefühlte 500-mal hat also die Julie in Vier Frauen und ein Todesfall "I bin die Zirbner Julie!" geschrien. Am Beginn von Kehraus, der Folge am Dienstag, ist die Julie aber fix und fertig. Schlecht geschlafen hat sie, weil sie geträumt hat, dass im Dorf Ilm die Verbrechensrate unter null sinkt. Ein Albtraum! Die Sorgen sind unnötig, Folge 50 bringt mehrere Kapitalverbrechen, außerdem Xenophobie im Saustall, weinende Polizisten, Watschen für den Sanitäter, einen Schweizer, der "auch nur ein Mensch ist", und ein Entführungsopfer, das keiner vermisst.

Zwischen Klamauk und Anarchie changiert der von Uli Brée und Rupert Henning geschriebene und von Wolfgang Murnberger inszenierte Humor nach einer Idee von Wolf Haas und Annemarie Mitterhofer. Mit der hohen Verbrechensrate ist Zirbners Nachtruhe gesichert und für uns 45 Minuten gepflegten Komfortschauens. Die Serie geht am 1. Oktober in die siebente Staffel. Adele Neuhauser ging mit der reschen Landschönheit eine inzwischen 15-jährige Beziehung ein. Ein Leben ohne die Zirbner Julie? Aus momentaner Sicht schwer vorstellbar. (Doris Priesching, 25.9.2019)