An den Start geht das Mi Alpha Ende Dezember, vorerst aber nur in China.

Foto: Xiaomi

Wer dachte, dass die 88-Grad-Biegung des "Waterfall"-Displays am Huawei Mate 30 Pro bereits wagemutig seien, den belehrt nun dessen Konkurrent Xiaomi eines Besseren. Das Unternehmen hat ein neues Handy namens Mi Alpha vorgestellt. Dort setzt man den offenbar nächsten logischen Schritt und "wickelt" den Bildschirm fast komplett um das Gerät.

Das Panel bedeckt die Vorderseite sowie die Rückseite mit Ausnahme des Streifens, in dem die Kamera untergebracht ist. Xiaomi spricht von einer rechnerisch fragwürdigen "Screen-to-Body-Ratio" von 180 Prozent. Das "Surround-Display" ist allerdings nicht das einzige Alleinstellungsmerkmal.

Xiaomi

108-MP-Kamera, Highend-Hardware

Die Kamera, allem Anschein nach ein Triple-Modul, bringt einen neuen Sensor von Samsung mit. Der kommt auf eine opulente Auflösung von 108 Megapixel. Dem Ausdrucken von Plakaten im Format kleiner Hauswände steht somit wohl nichts mehr im Wege.

Auch bei den anderen Spezifikationen spart man nicht mit Highend-Bestückung. Unter dem gläsernen Äußeren sitzt ein Qualcomm Snapdragon 855 Plus, dem 12 GB RAM zur Seite gestellt werden. Es gibt 512 GB Speicher und der 4.050-mAh-Akku kann per Kabel dank 40-Watt-Schnellladung sehr flott geladen werden. Und natürlich beherrscht das Telefon auch den neuesten Funkstandard 5G.

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Teurer Spaß, offene Fragen

Extravagant ist allerdings auch der Preis des Mi Alpha. In China wird das Handy für Ende Dezember um knapp 20.000 Yuan gelistet, umgerechnet sind das aktuell etwa 2.560 Euro. Ob und wann das Handy in andere Länder kommt, ist unklar. Xiaomi spricht selbst von einem "Konzeptgerät", plant also vorerst keine Produktion großer Stückzahlen. Ähnlich ging man zuletzt bei der Mi Mix-Reihe vor, deren Erstling ebenfalls als "Konzeptgerät" bezeichnet worden war.

Während die fast vollständige Bildschirmbedeckung einige sehr hübsche Grafikeffekte zulässt, wirft die Konzeption natürlich auch Fragen auf. Beispielsweise wenn es darum geht, das Handy sicher in der Hand zu halten, ohne permanent in Gefahr zu laufen, dass es davon rutscht. Ein Thema ist sicher auch die Unterbindung unabsichtlicher Eingaben oder die Robustheit gegen Stürze. Die ersten Testberichte zum Mi Alpha dürften mehr Aufschluss darüber geben. (red, 25.09.2019)