Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen möge sich zur Kultur bekennen, fordern 46 österreichische Kunst- und Kultureinrichtungen.

Foto: APA/AFP/FREDERICK FLORIN

Wien/Brüssel – 46 österreichische Kunst- und Kultureinrichtungen fordern zum Widerstand gegen die "Demontage" des Kunst-, Kultur- und Bildungsressorts in der EU auf. Indem Kultur und Bildung dem Ressort "Innovation und Jugend" zu- und untergeordnet werden, würden sie "auch als Aufgaben aufgegeben oder so verwässert, dass sie nur noch als Leerformeln weiterbestehen", warnte die IG Autorinnen Autoren am Mittwoch.

"Von Kulturförderung über Landes- und Sprachgrenzen hinweg bleibt unter dem Stichwort 'Innovation' letztlich nur die Förderung der Kreativindustrien und des baukulturellen Erbes übrig", heißt es in einer Aussendung des Kulturrat Österreichs, der die Protestnote neben Einrichtungen wie Klangforum Wien, Kulturrat Österreich, Literaturverlag Droschl, Grazer Forum Stadtpark, Jüdischen Museum Hohenems und Dachverband der österreichischen Filmschaffenden aufgesetzt hat.

Europäischer Kulturgedanke

Die Forderung der Kulturschaffenden: die "sofortige Umbenennung" des Ressorts auf "Bildung, Kunst, Kultur, Jugend und Sport". Sie wollen nun laut Aussendung der IG Autorinnen Autoren so lange Unterschriften für ihre Protestnote sammeln, "bis sich die Kommissionspräsidentin (Ursula von der Leyen, Anm.) ohne Wenn und Aber zu einer vorrangigen Behandlung der Themen Kunst, Kultur und Bildung bekennt, einer, die dem europäischen Kulturgedanken entspricht und nicht dem Entertainment- und Dienstleistungs-Denken des anglo-amerikanischen Marktes".

Zuletzt wurden die Kulturagenden von ungarischen EU-Kommissar Tibor Navracsics verantwortet, der für Bildung, Kultur, Jugend und Sport zuständig war. In der nächsten EU-Kommission soll die für Innovation und Jugend zuständige Bulgarin Mariya Gabriel die Kulturagenden mitbetreuen. (APA, 25.9.2019)