Die ÖVP will mehr technische Mittel zur Überwachung einsetzen.

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Sollte die ÖVP in der kommenden Periode regieren, soll in den Justizanstalten mehr überwacht werden. So sollen "neue Technologien wie Videoanalyse und Analytics zur Früherkennung von nicht ordnungsgemäßen Verhalten eingesetzt werden". Das geht aus dem Wahlprogramm der Volkspartei hervor. Man wolle mit Videodaten "mittels Videoanalyse live nach Mustern wie Radikalisierung, Gewalt oder Suizid" suchen. In solchen Fällen würde die Justizwache alarmiert werden. Doch auch der Einsatz von Gesichtserkennung soll steigen, heißt es. Damit wolle man die Insassen identifizieren. Zudem soll die illegale Verwendung von Smartphones in Hafträumen erkannt werden.

Polizei startet im Dezember mit Gesichtserkennung

Schon jetzt ist klar, dass die Polizei im Dezember beginnen wird, Gesichtserkennung zu nutzen. Ein konkretes Datum gibt es noch nicht, sagt Vincenz Kriegs-Au, Pressesprecher des Bundeskriminalamts auf STANDARD-Anfrage. Das Bundeskriminalamt hat hierfür Software des Dresdner Unternehmens Cognitec Systems eingekauft. Die Firma beliefert Behörden und Unternehmen auf internationaler Ebene.

Neben eigenen Büros in Europa, den USA und Australien werden weitere Kunden über mehr als 50 Partner auf allen Kontinenten bedient. Zu den Nutzungszwecken gehören etwa Grenzkontrollen, aber auch die Strafverfolgung. Damit schließt sich Österreich einem internationalen Trend an: Immer mehr Behörden greifen zu der Methode, einerseits um die Überwachung zu verschärfen, andererseits um Ermittlungen zu erleichtern. (muz, 25.9.2019)