Der linke Turm gehört zur ersten, der etwas höhere rechte Turm zur zweiten Bauphase. Das niedrigste Gebäude dürfte das Amtsgebäude werden.

Visualisierung: Signa/ARE

Gebaut wird schon fleißig, eine mehr als zwölf Meter tiefe Grube klafft bereits dort, wo früher der riesige Parkplatz neben der U1-Station Kagran war. Signa und ARE errichten hier in Wien-Donaustadt das Großprojekt "Vienna TwentyTwo", vormals "Forum Donaustadt". Die erste Bauphase läuft, auf der dreigeschoßigen Tiefgarage werden ein Wohnturm, ein Bürogebäude, ein Apartmenthaus und ein Hotel entstehen. Das alles soll 2022 fertig werden. Investiert werden rund 350 Millionen Euro, sagten Signa-Geschäftsführer Christoph Stadlhuber und ARE-Geschäftsführer Hans-Peter Weiß bei der Grundsteinlegung am Mittwoch.

Bezirk will einziehen

Auch der stellvertretende Bezirksvorsteher der Donaustadt, Karl Gasta (SPÖ), war anwesend, und hielt die Bauherren auf dem Podium ironisch dazu an, etwas "Dampf" zu machen bei der Baustelle, "denn schließlich wollen wir hier einziehen". Gemeint war die Bezirksvorstehung der Donaustadt, die bekanntlich bald übersiedeln wird (DER STANDARD berichtete). Dass über einen Einzug des Amts im Projekt "Vienna TwentyTwo" verhandelt wird, bestätigte zwar auch Bezirksvorsteher Ernst Nevrivy kürzlich, es gäbe aber noch keine Verträge. Die forsche Aussage Gastas am Mittwoch überraschte deshalb auch den einen oder anderen Projektverantwortlichen.

Falls das geplante Bürogebäude tatsächlich zum Amtsgebäude wird, wird der Vermieter weder die Signa noch die ARE sein, sondern ein institutioneller Investor. Laut ARE-Chef Weiß ist mit Ausnahme des Wohnturms, in dem Eigentumswohnungen entstehen sollen, der Verkauf sämtlicher Gebäude an Investoren geplant. Bei zwei Objekten sei man damit auch schon relativ weit. Manche Nutzungsänderung könne sich dennoch noch ergeben, betonte man.

Tiefgarage mit 500 Stellplätzen

In der zweiten Bauphase werden dann bis 2023 noch ein gemischt genutzter Turm (Wohnungen und Büros) und ein niedrigeres Bürogebäude entstehen. Diese beiden Gebäude befinden sich nicht über der Tiefgarage. Alle sechs Baukörper werden dann aber durch eine gemeinsame Erdgeschoßzone verbunden sein.

Das gesamte Areal ist 15.000 m² groß, der Aushub ist bereits abgeschlossen, nun wird die Tiefgarage mit rund 500 Stellplätzen errichtet. Diese werden laut Stadlhuber so gestaltet, dass sie teilweise umgenutzt werden können, falls sie nicht gebraucht werden.

Im Sommer 2020 soll dann mit dem oberirdischen Bau begonnen werden. Dieser soll dann auch in punkto Nachhaltigkeit viele Stückl’n spielen: Geothermie, Bauteilkühlung, Wärmerückgewinnung, Regenwassernutzung zählte Weiß auf. Eine Zertifizierung nach dem ÖGNI-Gold-Standard wird angestrebt, laut Stadlhuber kann noch die eine oder andere Zertifizierung dazukommen. (Martin Putschögl, 26.9.2019)