Die Lebenserwartung steigt, und damit stellt sich auch die Frage, welche Auswirkungen das auf das Wohnen hat. Während man in jungen Jahren problemlos in einer nicht barrierefreien Wohnung im vierten Stock ohne Lift wohnen kann, wird das mit zunehmendem Alter oft mühsamer bis unmöglich. Und spätestens dann müssen sich Betroffene oder ihre Angehörigen Gedanken über eine zukünftige Wohnform machen.

Über 70 Prozent der Pflegegeldbezieherinnen und Pflegegeldbezieher werden von ihren Angehörigen zu Hause betreut, und knapp 19 Prozent leben in einer stationären Einrichtung, so die Statistik des Sozialministeriums aus dem Jahr. Diese Zahlen zeigen, dass der Großteil älterer Menschen in den eigenen vier Wänden wohnt und betreut wird – und damit stellt sich auch die Frage, wie man Wohnraum gestalten soll, damit das möglich ist.

Generationsübergreifendes Wohnen oder Alters-WG

Was vor ein paar Jahrzehnten noch gang und gäbe war – nämlich dass mehrere Generationen in einem Haus zusammenleben und die ältere Generation somit versorgt ist –, ist heute oft keine Option mehr. Nicht nur, dass erwachsene Kinder oft weit weg wohnen, auch birgt ein generationsübergreifendes Wohnen Konflikte in sich. Dennoch gibt es auch immer wieder Einfamilienhäuser, die auch über sogenannte Einlegerwohnungen verfügen, um für das Wohnen im Alter gerüstet zu sein. Und häufig planen Bauherren bei der Errichtung ihres Eigenheims Barrierefreiheit mit ein, um im Alter eben in den eigenen vier Wänden wohnen zu können.

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Eine Wohngemeinschaft im Alter wie bei den Golden Girls: Ideale Wohnform oder Horrorvorstellung?
Foto: AP/ABC Studios

Oft ist soziale Vereinsamung im Alter ein Thema. Aus diesem Grund haben sich auch alternative Wohnformen entwickelt, zum Beispiel Alters-WGs. Gleichgesinnte in ähnlichen Lebensphasen ziehen zusammen, um sich im Alter gegenseitig zu unterstützen. Eine Neuinterpretation der WG-Form ist der Zusammenschluss zu einer Baugemeinschaft. Gemeinsam plant und baut man ein Wohnhaus mit separaten Wohnungen, das auf die Bedürfnisse älterer Menschen zugeschnitten ist. So sind eigenständiges Leben mit sozialen Kontakten und, falls nötig, Betreuung zu Hause möglich.

Wie wollen Sie im Alter wohnen?

Kommt für Sie ein Heim infrage? Können Sie sich ein generationsübergreifendes Wohnen vorstellen? Sofern Sie ein Haus gebaut haben: Haben Sie auch an das Wohnen im Alter gedacht, das womöglich Barrierefreiheit nötig macht? Wie wohnen Ihre Eltern oder haben Ihre Eltern im Alter gewohnt? (wohl, 1.10.2019)