2.096 österreichische Gemeinden waren am Sonntag Schauplatz der Nationalratswahl. Unsere Karte zeigt im Überblick die stimmenstärkste Partei jeder Gemeinde – wenn die Differenz zum Zweitplatzierten mehr als fünf Prozentpunkte beträgt in einer dunkleren Farbschattierung, bei weniger als fünf Prozentpunkten Unterschied in der helleren Variante.

Der Westen in türkiser Hand

Vor zwei Jahren war die Wahlsieger-Karte der österreichischen Gemeinden noch deutlich abwechslungsreicher als im Jahr 2019. Eine starke ÖVP, die vor allem von einer geschwächten FPÖ und einer schwächelnden SPÖ profitiert, macht es möglich, dass sich der Politteppich deutlich türkiser färbte. In den drei westlichsten Bundesländern finden sich mit den zwei Salzburger Gemeinden Bürmoos und Schwarzach im Pongau gar nur zwei Gemeinden, in denen die Sozialdemokraten Platz eins belegen konnten.

Das oberösterreichische Sankt Pankraz war außerhalb Kärntens gar die einzige Gemeinde, in der die Freiheitlichen die Spitzenposition erklimmen konnten.

Schon gehört?

Grünes, urbanes Comeback

Das grüne Comeback fußt vor allem auf extrem starken Ergebnissen in urbanen Räumen. In den Landeshauptstädten holte man durch die Bank ein Plus von mindestens zehn Prozentpunkten. In der zweitgrößten Stadt Österreichs – in Graz – kam man mit einem Plus von 18,9 Prozentpunkten gar dem Wahlsieger ÖVP bis auf 3,6 Prozentpunkte nahe.

In Wien – 2017 waren vier Bezirke türkis, 19 rot – konnten sich die Sozialdemokraten diesmal nur mehr in elf Bezirken als stärkste Partei durchsetzen. Das lag allerdings weniger an einer erstarkenden ÖVP – die ihnen lediglich Penzing abluchsen konnte – als an den Grünen. Ganze sieben Wiener Bezirke sind in grüner Hand.

Das schwache Abschneiden der Freiheitlichen und der Sozialdemokraten verwandelte den türkis-blau-roten Fleckerlteppich vom letzten Mal in eine tieftürkise Österreichkarte.


Steuerung: Sie können sich an Ihren Heimatort oder andere interessante Gemeinden heranarbeiten, indem Sie wie gewohnt die Zoom- und Verschiebefunktion nutzen oder die Anfangsbuchstaben des Ortsnamens in das Suchfeld über der Karte eingeben. Auf dem Desktop werden die Ergebnisse eingeblendet, sobald sie die Maus über eine Gemeinde bewegen, ein Klick auf eine Gemeinde fixiert die Ergebnisse, sodass Sie sie mit denen anderer Kommunen vergleichen können. In der Mobilversion funktioniert die Fixierung, wenn Sie auf eine Gemeinde tippen. Wenn Sie die Karte auf Wien zentrieren und weit genug vergrößern, werden ab einer gewissen Zoomstufe die Bezirksergebnisse aktiv.

Für die Bundesländer ergibt sich dadurch folgendes Ergebnis:

Die Datenbasis ist das vorläufige Ergebnis laut Bundesministerium für Inneres und umfasst noch keine Briefwahlstimmen, sondern nur die in den Wahllokalen abgegebenen Urnenwahlstimmen. Die Karten werden im Laufe der kommenden Woche um die Briefwahlstimmen ergänzt – und zwar dort, wo sie sich zuordnen lassen. Da diese Stimmen den Wohnbezirken zugerechnet werden, nicht aber den Wohngemeinden, handelt es sich in der Praxis um jene Gemeinden, die gleichzeitig Bezirke sind – also die Statutarstädte. (red, 29.9.2019)