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Foto: dpa/Wolfgang Kumm

76 Prozent konsumieren in Österreich ab 14 Jahren Bewegtbild im sogenannten linearen, also herkömmlichen Fernsehen. Die restlichen 24 Prozent teilen sich digitale Angebote. Trotzdem reden alle von on demand, Livestream, Youtube, Netflix und Co.

"Das ist der Anfang einer lange andauernden Entwicklung. Der digitale Anteil wird über die Zeit viel größer werden", prognostiziert Sky-Deutschland-Serienchef Marcus Ammon bei den Medientagen. Vor allem, weil neue Player in den Markt drängen, ab 1. November etwa Apple TV+.

"Es geht um den Inhalt"

Wie reagiert die Bewegtbild-Sektion des Onlinehändlers auf die Konkurrenz? "Wir konzentrieren uns auf unsere Kunden, die wir ganz gut kennen und wo wir wissen, womit wir sie bedienen müssen. Neue Player sind willkommen, Konkurrenz belebt das Geschäft", sagt Christoph Schneider, Amazon-Prime-Chef für Deutschland und Österreich: "Originärer Content wird wichtiger, aber das Gesamtpaket muss passen."

"Jeden neu gefundenen Verbreitungsweg spannend" findet Kathrin Zechner. "Aber ein Lastwagen ohne Ladung ist ziemlich unsexy. Es geht um den Inhalt. Wir arbeiten alle daran, auf diesen neuen Wegen Originale zu produzieren, um Aufmerksamkeit zu akquirieren. Wir führen einen Kampf um die Augenpaare, und den verlieren wir immer mehr, weil der Blick auf das Handy so spannend ist."

"Wir haben die Herausforderung, aus unserem Angebot ein profitables Modell zu gestalten", sagt Ammon.

Kampf um das beste Talent

Das hohe Auftragsvolumen sorgt für Engpässe bei Dienstleistungen: "Wir kämpfen um das beste Talent", so Ammon. Danny Krausz sieht österreichische Produzenten "in Richtung Dienstleistungsbetriebe verschoben". In Deutschland herrsche bereits ein Mangel an professionellen Stäben durch die Auftragslage, sagt Krausz. "Natürlich könnte man ganz banal sagen, der Programmbedarf ist noch nie so groß gewesen wie heute. Aber gleichzeitig verliert die Kundschaft die Orientierung."

Stärkere Vernetzung wünscht sich Krausz, aber "als Lizenzinhaber bitte auf Augenhöhe". Die Chancen sind aufrecht: "Wir brauchen die Produzierenden wie einen Bissen Brot", sagte Zechner. (prie, 26.9.2019)