Forschern gelang möglicherweise ein wichtiger Schlag gegen Diabetes-Typ-2. Ob das künstliche Protein auch wirksam ist, müssen allerdings erst klinische Studien zeigen.

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Der neue Wirkstoff ist ein künstliches Protein, das sich aus den beiden im Körper natürlicherweise vorkommenden Proteinen Interleukin-6 und CNTF zusammengesetzt und deren positive Eigenschaften vereint. Die appetithemmende Funktion von CNTF war schon lange bekannt, allerdings wird es vom Immunsystem immer schnell inaktiviert und konnte so nicht für die Therapie eingesetzt werden. Durch die Kombination mit Interleukin-6, das nicht inaktiviert wird, konnte nun ein Wirkstoff entwickelt werden, der sich auch langfristig für die Therapie eignen könnte.

Das neue Protein konstruierten Forscher der Otto-von Guericke-Universität Magdeburg am Computer. Dabei testeten sie aus, welche Eigenschaften sich wo befinden, um zu wissen, welche Teilstücke benötigt werden. "Unser Protein kann all das, was man sich von einem Diabetes-Wirkstoff wünscht", erklärt Garbers von der Magdeburger Universität ist. "Er senkt den Glukosespiegel und wirkt so, dass man ausschließlich Fett, aber keine Muskelmasse abnimmt. Da er einen anderen Ansatz verfolgt als alle bisherigen Wirkstoffe, könnte er einmal Patienten helfen, bei denen diese nicht anschlagen."

Als nächster Schritt soll die Wirkung in klinische Studien geprüft werden. Dadurch wollen die Forscher herausfinden, ob das künstliche Protein in dieser Form überhaupt funktioniert. Denn sobald man auch nur einen winzigen Teil solch eines Eiweißmoleküls verändert, kann es seine biologische Wirkung verlieren. (red, 30.9.2019)