Jungfernflug für den "Croc Spotter".
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Cairns – Australien hat Flugdrohnen, die bisher für die Überwachung von Haien eingesetzt wurden, adaptiert, um damit zwei andere Spezies potenziell gefährlicher Räuber zu überwachen: Krokodile. Der erste Testflug für die neuen "Croc Spotters" fand in der Nähe von Cairns im Nordosten des Landes statt.

Der Norden Australiens ist die Heimat zweier Krokodilarten: Zum bekannten Leistenkrokodil (Crocodylus porosus), das auch im Salzwasser lebt und fünf Meter lang werden kann, kommt noch das "nur" drei Meter lange Australien-Krokodil (Crocodylus johnsoni), das ausschließlich im Süßwasser lebt.

Gegenüber Leistenkrokodilen bietet sich das Einhalten eines Respektabstands an.
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Brisante Begegnungen mit Leistenkrokodilen sind in jüngerer Vergangenheit wieder häufiger geworden. Mitte des 20. Jahrhunderts waren die Bestände durch Bejagung stark geschrumpft, seit dem Inkrafttreten von Artenschutzbestimmungen haben sie sich jedoch deutlich erholt. Australien-Krokodile hingegen werden immer seltener, und schuld daran ist der Mensch nur indirekt: Die Tiere fallen nämlich reihenweise dem Gift der eingeschleppten Aga-Kröte zum Opfer.

Beide Arten können Menschen gefährlich werden. In Summe sind Attacken auf Menschen zwar die Ausnahme – was aber für Betroffene natürlich kein Trost ist. Zudem haben fünf Attacken im Bundesstaat Queensland zwischen 2017 und 2018 – davon zwei tödlich – die Behörden beunruhigt und nach Schutzmaßnahmen suchen lassen.

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Das Australien-Krokodil ist die weniger bekannte der beiden australischen Kroko-Spezies.
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Den "Croc Spotters" wurde ein auf Krokodilbewegungen angepasster neuer Algorithmus einprogrammiert. Die Drohne kann damit den Entwicklern zufolge mit 93-prozentiger Sicherheit erkennen, ob es sich bei einem gesichteten verdächtigen Objekt im Wasser um ein Krokodil handelt oder nicht. Das menschliche Auge könne dies nur mit 16- bis 19-prozentiger Gewissheit erkennen. (red, 30. 9. 2019)