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"Die Antifa" als einzelne Gruppierung gibt es nicht.

Foto: reuters/KEITH

Linksextreme Terroristen, Anarchisten, Radikale: "Die Antifa" wird gerne von Rechten im Netz als Metapher der Gefahr, die durch linke Gruppierungen bestehe, genutzt. Dabei wird mitunter auf Fake News gesetzt, um ein besonders bedrohliches Bild zu zeichnen. Wie die "Tagesschau" recherchiert hat, verbreiten rechte Portale wie "Philosophia Perennis" Schlagzeilen wie "Vorbild USA: Linksextremen Terroristen von der Antifa droht lebenslange Haft" – angeblich seien die "US-Antifa offiziel als gefährliche Anarchistische Extremisten" eingestuft worden. Eine Falschinformation, die wiederum von der AfD auf Facebook instrumentalisiert wurde.

Quelle falsch aufgenommen

Dabei stammt die angebliche Information aus einer Analyse des Office for Homeland Security New Jersey. Diese spricht von neuen antifaschistischen Gruppierungen in den USA und damit verbundenen Auseinandersetzungen mit weißen Rassisten – von Terrorismus, internationalen Zellen oder dergleichen ist aber nicht die Rede.

Die Behörde veröffentlicht auch Recherchen zu anderen Gruppierungen, etwa Abtreibungsgegnern oder Rechtsextremen, die einen "Rassenkrieg" ausrufen wollten.

Es gibt nicht "eine Antifa"

Hierbei gilt zu erwähnen, dass es die "Antifa" als einzelne Organisation, die miteinander vernetzt ist, nicht gibt. Eher handelt es sich um einen Begriff, der, wie der deutsche Verfassungsschutz einschätzt, ein "Aktionsfeld" beschreibe – wie auch andere Gruppierungen, die beispielsweise eine Antiglobalisierung anstreben. Der Begriff wird entsprechend von verschiedensten linken Gruppierungen mit unterschiedlichen politischen Vorstellungen genutzt. Auch der Chef des Deutschen Gewerschaftsbund sagtem dass die Gewerkschaften die "größte antifaschistische Organisation" Deutschlands darstellen würden. (red, 27.9.2019)