Lacht von der Spitze: Leipzig-Trainer Julian Nagelsmann.

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Leipzig/München – In der deutschen Fußball-Bundesliga steht am Wochenende die 6. Runde an. Tabellenführer RB Leipzig empfängt am Samstag zum Spitzenspiel den Fünften Schalke 04. Verfolger FC Bayern München hat beim SC Paderborn eine vermeintlich leichtere Aufgabe zu bewältigen und schielt schon auf die Wachablöse. Borussia Dortmund muss gegen Bremen beweisen, dass die Mentalitäts-Debatte zu Unrecht geführt wird.

Julian Nagelsmann bei RB Leipzig und David Wagner bei Schalke 04 sind erst seit wenigen Monaten als Trainer im Amt und haben viel bewegt – am Samstag (15.30 Uhr) treffen der Spitzenreiter und der Tabellenfünfte im direkten Duell aufeinander. "Man merkt, dass Schalke viel arbeitet, deutlich aktiver bei gegnerischem Ballbesitz ist. Sie haben einen klaren Plan, einen sehr attraktiven und erfolgreichen Spielstil. Das ist typisch Dave Wagner, was man da sieht", sagte Nagelsmann.

Der Deutsch-Amerikaner gab das Kompliment zurück. Es sei "verrückt und einzigartig, was der junge Mann bis dahin gebracht hat". Damit bezog sich Wagner auf die ungewöhnlichen Leistungen des jüngsten Bundesliga-Trainers, den er in Leipzig zum ersten Mal treffen wird und der jüngst von seinem Vorgänger Ralf Rangnick als das "größte deutsche Trainertalent" bezeichnet wurde. Verzichten muss der 32-jährige Nagelsmann im Topspiel unter anderem auf den gesperrten Konrad Laimer.

Sieglose Paderborner

Der SC Paderborn, der als einziges Team der Liga in dieser Saison noch nicht gewonnen hat, empfängt den großen FC Bayern. "Die Schwere der Aufgabe ist klar. Aber es geht darum, drei Punkte zu holen", sagte Trainer Steffen Baumgart. Ein schlechtes Zeichen für den Aufsteiger: Die Münchner sind gut drauf, Bayern-Trainer Niko Kovac lobte zuletzt den positiven Teamgeist. "Wir nehmen das im Inner Circle auch wahr, die Stimmung ist gut", sagte der Kroate, der auf seinen Landsmann Ivan Perisic verzichten muss. Der Stürmer leidet an einem grippalen Infekt.

Platz zwei in der Bundesliga genügt den Bayern nicht, jedenfalls nicht auf Dauer. Leipzig soll möglichst bald von der Spitze verdrängt werden. "Wir müssen zusehen, dass wir in den nächsten Spielen gegen Paderborn, Tottenham und Hoffenheim das Maximum rausholen. Dann können wir relativ zügig Tabellenführer werden – und das ist unser Ziel", sagte Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge. Spätestens gegen Tottenham am kommenden Dienstag soll David Alaba nach ausgestandener Adduktorenverletzung wieder in der Startelf stehen.

Bei Borussia Dortmund wurde die Woche von einer Mentalitäts-Debatte bestimmt, die Kapitän Marco Reus nach dem aus der Hand gegebenen Sieg bei Eintracht Frankfurt "auf die Eier" gegangen war. "Wir sind sehr früh in der Saison. Aber wenn ich die Berichterstattung verfolge, habe ich Gefühl, wir sind am Ende der Saison, haben alle Ziele verfehlt und eine Scheiß-Saison gespielt", wehrte sich BVB-Manager Michael Zorc. Sein Club habe weder ein Mentalitäts- noch ein Qualitätsproblem. Im Samstagabendspiel gegen Werder Bremen können Reus und seine Kollegen das beweisen. (APA; 27.9.2019)