Der Optima macht seinem Namen Ehre, als SW ist er ein familiengerechter Kombi mit viel Platz für Mensch und Gepäck, etwa um nach Grado zu reisen. In der Welt des SUV-Hypes scheinen Kombis momentan die falsche Karte gezogen zu haben, das ist natürlich ungerecht. Aber die Hersteller werden trotzdem nicht müde, die Lademeister technisch auf dem letzten Stand zu halten, ohne dabei einen Hauch von Sportlichkeit zu vergessen.

Unter Kombis seiner Klasse zählt der Optima SW zu den stilistisch überzeugendsten. Ihm war aber nur eine Generation gegönnt.
Foto: Guido Gluschitsch
Grafik: der Standard

Kia gelang mit dem stramme 4,88 Meter langen Optima SW eine Alternative zu den deutschen Mitbewerbern, in der GT-Linie kommt auch das sportive Moment nicht zu kurz. Denken wir an die sogenannte Tigernase oder die doppelten Endrohre am Heck.

Üppige Verhältnisse

Viel Platz bietet der Innenraum, selbst das optionale Glasdach beeinträchtigt nicht die Kopffreiheit. Üppige Verhältnisse auch auf den Rücksitzen, der Kofferraum (552 l) reicht vollkommen für den Familienausflug – inklusive Roller und anderer Kinderausrüstung.

Bei benutzten Rücksitzen bietet der Kofferraum immer noch 522 Liter Laderaum.
Foto: Guido Gluschitsch

Große Freude herrscht an der Zapfsäule: 70 Liter fasst der Tank, mit dieser Treibstoffmenge lassen sich locker 1100 km Reichweite ohne Zwischenstopp absolvieren, wie wäre dies bei einem E-Mobil? Echte Verbrauchswerte auf 100 km von 5,8 Liter sind in Anbetracht von über 1,5 Tonnen Leergewicht plus Zuladung mehr als fair.

Der Antrieb

Mit seinem 136 PS starken 1,6-Liter-Dieselaggregat lässt es sich trefflich im Verkehr dahingleiten, da macht die Sportlichkeit Pause. Interessant aber das Ergebnis eines Vergleichstests neutraler Experten, welche vier Dieselmotoren verschiedener Hersteller, darunter auch den von Kia, im Hinblick auf die Umweltbelastung untersuchten. Durch die modernen Filtersysteme dieser Kandidaten würden demzufolge nicht nur die CO2-Werte deutlich reduziert, ihre Luft-Saugwirkung trage sogar zur Umweltverbesserung bei.

Ein schräger Blick ins Cockpit.
Foto: Guido Gluschitsch

Drei Fahrstufen stehen zur Verfügung, im Modus Sport wird das Kapitel Vorwärtsdrang aufgeschlagen, die Wippen am Lenkrad sprechen eine Einladung aus – aber dann wird das Fahrwerk unrund, Bodenunebenheiten schlagen durch. Schnell zurück zur Fahrstufe Eco, wo der lange Koreaner Kurven kommod durchläuft. Das 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe arbeitet insgesamt schnell und unauffällig.

Die bewährten Rundinstrumente wirken vertraut, und Systeme wie adaptiver Spurhalteassistent und adaptiver Abstandstempomat samt Bremsassistent gehören fast schon zum Autoalltag. In Summe ist der Optima SW ein formidabler Reisekombi. Nur leider, bald verabschiedet er sich in die Autopension. (Peter Urbanek, 5.10.2019)

Und der Rest vom Fahrerplatz.
Foto: Guido Gluschitsch