Felix Klare als Kommissar Sebastian Bootz im neuen Stuttgart-Tatort "Hüter der Schwelle" in ORF 2 und ARD

Foto: SWR/ Schweigert

Es fängt für Freunde des Mystischen ja noch halbwegs verheißungsvoll an. Unweit eines Kirchleins, auf einem Bergplateau nahe Stuttgart, liegt ein junger Mann. Nackt, tot, auf der Brust hat er ein merkwürdiges Zeichen.

Ein Kreidekreis darf auch nicht fehlen, und damit ist klar: Mit normaler kriminalistischer Arbeit ist dem Mörder / der Mörderin in Hüter der Schwelle wohl nicht beizukommen.

Kommissar Thorsten Lannert (Richy Müller) versucht es trotzdem, findet sich aber alsbald in einem Fall wieder, für den zur Ausstattung der kleine Zauberladen leergekauft wurde. Alte geheimnisvolle Bücher, Messer, Kerzen, dunkle Gewölbe, Vogelfedern, Schwerter, Kräuter, wallende Umhänge, so weit die Kamera reicht.

Stuttgarter "Tatort" auf dem Okkultismus-Trip

Mittendrin wirkt ein selbsternannter Magier (André Hennicke), natürlich gibt es auch eine betörende junge Frau und eine Spur, die Jahrhunderte zurückreicht. Die Bilder sind opulent, aber geheimnisvoll oder gar mystisch ist gar nix, schon gar nicht der Verlauf der Geschichte.

Starke Szenen sind allein Kommissar Sebastian Bootz (Felix Klare) zu verdanken, der auch ein paar persönliche Grenzen überschreiten möchte und sich auf originelle Suche nach dem "weißen Licht" begibt.

Dafür lohnt das Dranbleiben. Am Schluss spekuliert der Gerichtsmediziner, dass es sich um einen "okkulten Unfall" handeln könnte. Besser kann man es nicht ausdrücken. (Birigit Baumann, 28.9.2019)