110.000 jugendliche Demonstranten bei Fridays for Future in ganz Österreich, 30.000 allein in Wien. Dazu ein kleines Zahlenspiel: Wien hat 1,9 Millionen Einwohner, die relevante Bevölkerungsgruppe von 14 bis 18 Jahren beträgt in Wien 86.000, da sind die 30.000 ein schöner Wert. Immer noch beeindruckend ist es, wenn man die Altersgruppe von zwölf bis 20 Jahren nimmt, das wären 163.000 (Zahlen von der MA 23). 150.000 waren es in Österreich insgesamt (807.000 zwischen zwölf und 20).

In Linz übertraf die Zahl der Teilnehmer am "Earth Strike" alle Erwartungen.
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In Rom (Gesamteinwohnerzahl 2,9 Millionen) sind immerhin 200.000 Schüler für einen Politikwechsel in Sachen Erderwärmung aufmarschiert. Alles eine "Zöpferl-Diktatur", wie der Herr von der Partei der Klimawandelleugner, Norbert Hofer, in Anspielung auf Greta Thunberg meinte?

Es gab Massenprotestbewegungen, die von jungen Leuten getragen wurden – die Anti- Vietnam-Demos in den USA der 1960er-Jahre, Paris und dann Deutschland 1968, in den 80er-Jahren die großen Proteste gegen die Nato-Nachrüstung und die Atomkraftwerke in Deutschland. Das waren allerdings eher Studenten, heute sind es überwiegend Schüler.

Und es gibt sie mit Ausnahme autoritärer Systeme wie China und Russland nahezu auf der ganzen Welt.

In Österreich läuft das übrigens als "schulbezogene Veranstaltung". Noch eine kluge Entscheidung der Übergangsregierung. (Hans Rauscher, 27.9.2019)