Der Herbst lässt grüßen, die Äpfel sind reif und auch die Walnüsse fallen vom Baum. Und beide schmecken fantastisch in einem Risotto. Die süßlich-herbe Spezialität kommt aus Trentino-Südtirol, der Hochburg des italienischen Apfelanbaus. Pfeffer und Salbei verleihen Pfiff, genauso wie knusprig gebratener Südtiroler Schinkenspeck.

Gemeinsam stark und erfolgreich

Obwohl sich der Apfelanbau in Trentino-Südtirol nur auf den Talboden beschränkt, ist die Region heute einer der wichtigsten Apfelproduzenten der EU. Ein Zentrum der Apfelproduktion liegt im Nonstal, im Naturpark Adamello-Brenta, auf gut 1.100 Meter. Die einzelnen Höfe hier sind eher klein, aber die Bauern begriffen schon vor Jahrhunderten, wie sie ihr Überleben sichern konnten: mit gegenseitiger Unterstützung und durch Teilen. Bald entstanden genossenschaftsähnliche Strukturen. Sie funktionieren bis heute und sichern den Bauern ihren Erfolg. Die schmackhaften Äpfel tun natürlich auch etwas dazu. Wie sie ihre roten Backen bekommen haben, erzählt eine Legende.

Foto: Alessandra Dorigato

Die Prinzessin und die Blutäpfel

Tresenga hieß die schöne Prinzessin von Ragoli, die alle Heiratsanträge ablehnte. Jenen des Königs von Tuenno sogar zweimal. Der rückte dann, gekränkt und zornig, mit einer Armee an. Die Prinzessin fragte ihr Volk, ob sie den König heiraten und die Unabhängigkeit des Landes aufgeben sollte. Das Volk entschied, lieber gegen die Übermacht zu kämpfen. Nach der Schlacht am Ufer des Tovelsees war der See rot vom Blut. Und die zuvor hellen Äpfel auf den Bäumen ringsum auch. Zurück in die Wirklichkeit: Der Tovelsee färbte sich bis in die 1960er-Jahre tatsächlich jeden Sommer plötzlich tiefrot. Die Ursache war eine seltene Algenart – und nicht der Jahrestag des Freiheitskampfs.

Foto: Alessandra Dorigato

Zutaten (für 4 Personen)

  • 2 Äpfel, süß-säuerlich
  • 100 g Walnüsse, geschält
  • 2 EL Olivenöl
  • 2-3 Salbeiblätter
  • circa 1 l klare Gemüsesuppe
  • 300 g Risottoreis
  • 50 ml trockener Weißwein
  • 1 EL Butter
  • Grana-Käse oder Parmesan
  • Pfeffer aus der Mühle

optional

  • Schinkenspeck
Foto: Alessandra Dorigato

Zubereitung

Nüsse zerkleinern, in einer Pfanne ohne Fett rösten und zur Seite geben. Die Suppe aufwärmen. Äpfel schälen, mundgerecht zerstückeln und in einem Topf mit 2 Esslöffel Olivenöl und Salbei anbraten. Den Reis dazugeben und 1 Minute beziehungsweise bis die Reiskörner leicht knistern, mitrösten. Mit Wein ablöschen und die Flüssigkeit verdampfen lassen. Nun mit heißer Suppe aufgießen, sodass der Reis gerade bedeckt ist. Risotto konstant köcheln lassen, immer wieder umrühren und mit Suppe etwas angießen, bis der Reis gar ist. Je nach Sorte dauert das circa 17 bis 20 Minuten. Achten Sie auf die Information auf der Packung. Das Reiskorn sollte im Kern noch ein wenig Biss haben. Am Schluss mit Butter und geriebenem Grana-Käse cremig rühren. Mit reichlich Pfeffer und den gerösteten Nüssen garnieren. Wer mag, brät noch etwas Schinkenspeck an und reicht ihn zum Risotto.

Buon appetito!

Foto: Alessandra Dorigato

Tiramisu: weich und cremig, diese Delikatesse ist köstlich und sorgt am Ende der Mahlzeit für ein kleine Auszeit von Stress und Hektik. Das Rezept für das perfekte Tiramisu finden Sie auf AModoMio. (Alessandra Dorigato, 1.10.2019)

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