Dank der Inlandsnachfrage zeigt sich die Industriekonjunktur im Reich der Mitte von ihrer freundlichen Seite. Die Exporte in die USA sind nach wie vor unter Druck.

Foto: Imago / Christian Ohde

Peking – Vor der neuen Verhandlungsrunde über ein Ende des Handelskrieges zwischen China und den USA hat sich die Lage in der chinesischen Industrie spürbar verbessert. Der Einkaufsmanagerindex des chinesischen Wirtschaftsmagazins "Caixin" stieg im September von 50,4 Punkten im Vormonat sogar auf 51,4 – so hoch wie zuletzt vor eineinhalb Jahren.

Ursache ist die Inlandsnachfrage, während die Exporte durch den seit einem Jahr anhaltenden Handelskrieg weiter unter Druck sind, berichtete das Magazin am Montag. Beide Seiten wollten am 10. Oktober in Washington zu neuen Handelsgesprächen zusammenkommen, berichtete der US-Fernsehsender CNBC. Am Sonntag hatte das Handelsministerium in Peking nur mitgeteilt, dass Chinas Chefunterhändler, Vizepremier Liu He, in der zweiten Oktoberwoche nach Washington reisen werde. Vor den neuen Gesprächen gab es zwar Gesten des guten Willens beider Seiten, doch auch wieder neue Drohgebärden aus der US-Regierung.

Inlandsnachfrage vor Export

Der Handelskonflikt bremst beide Volkswirtschaften, doch deutet der konjunkturelle Frühindikator von "Caixin" auf eine "Erholung im herstellenden Sektor" in China hin, wie der Ökonom hinter den monatlichen Erhebungen, Zhong Zhengsheng, berichtete. Die Indizes für neue Aufträge und Produktion hätten sich gegenüber August verbessert.

Der "Caixin"-Indikator konzentriert sich stärker als der offizielle Einkaufsmanagerindex des Statistikamtes auf kleinere und private Unternehmen. Ein Wert über der kritischen Marke von 50 Punkten deutet auf Expansion der Industrie hin, während darunter von Kontraktion auszugehen ist. (APA, dpa, 30.9.2019)