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Drahtloses Internet zu Hause, im Cafe oder in der Arbeit via "Wireless Local Area Network" (WLAN) ist heute nicht mehr wegzudenken. Der maßgebliche Standard IEEE 802.11b feiert heuer sein 20-jähriges Jubiläum. Im September 1999 fixierte die Wireless Ethernet Compatibility Alliance (WECA), ein Zusammenschluss von Technologieunternehmen – darunter damals Apple, Dell, Nokia – den WLAN-Standard.

"802.11b"

Die erste Version des 802.11-Standards wurde 1997 eingeführt. Mit "802.11b" und den verfügbaren Routern sowie WLAN-fähigen Endgeräten – etwa Laptops – begann der Siegeszug des drahtlosen Internets. Die nutzbare Datenrate ist in den vergangenen 20 Jahren um den Faktor 100 gestiegen.

Der große kommerzielle und technologische Erfolg von WLAN war auch für die involvierten Personen und Unternehmen zu Beginn nicht absehbar. "Selbst die leidenschaftlichsten Evangelisten (mich eingeschlossen) hätten sich nie vorgestellt, welche globalen wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Auswirkungen WiFi haben würde", schrieb der Mitautor von 802.11/ 802.11b und Mitgründer der WLAN-Alliance, Jeff Abramowitz, kürzlich in einem Gastbeitrag in dem US-amerikanischen Technikmagazin "Wired". Im Jahr 2002 änderte die WECA ihren Namen in WiFi Alliance.

Ein wilder Westen

Dass sich der WLAN-Standard 802.11b technologisch weltweit durchsetzt, war zu Beginn nicht klar. Im frühen Sommer 1999 war die WLAN-Welt "ein wilder Westen", erinnert sich Abramowitz. Unternehmen hatten damals Ethernet-Standleitungen im Einsatz, um Desktop-Computer miteinander zu vernetzen. Privatpersonen surften mit 56K-Telefonmodems im Internet. WLAN-Produkte hatten damals noch keinen weltweit gültigen gemeinsamen Standard, mehrere Konsortien von Unternehmen versuchten ihre Spezifikationen als De-facto-Standard zu etablieren. Compaq, Hewlett-Packard, IBM, Intel und Microsoft unterstützten damals noch die WLAN/DECT-Spezifikationen des Konsortiums HomeRF, das sich dann aber nicht durchsetzte.

WiFi-6 bringt Geschwindigkeiten von bis zu 5 GBit/s

Im Jahr 2009 wurde dann der 802.11n-Standard (WiFi 4) eingeführt, damit stieg die Datenrate beinahe auf das Neunfache von 54 auf 450 Mbit/s. WLAN-Hotspots nahmen rasant zu, im Jahr 2011 wurden erstmals eine Million Hotspots gezählt. 2013 wurde dann der 802.11ac-Standard (WiFi 5) veröffentlicht, der mehr als 1 GBit/s erreichte und seit 2019 sind mit dem WiFi-6-Standard Geschwindigkeiten von bis zu 5 GBit/s möglich. Der Netzwerkausrüster Cisco schätzt, dass 2021 die Anzahl der WLAN-Hotspots auf über 500 Millionen steigen wird.

"WiFi zählt immer noch den am schnellsten wachsenden Netzwerktechnologien", so der Cisco-Österreich-Manager Hans Greiner in einer Aussendung. WiFi 6 eröffne parallel zum superschnellen mobilen Internet 5G "eine ganze Welt neuer Möglichkeiten". (APA, 30.9. 2019)