Norbert Hofer gab im Endspurt des Wahlkampfes 79.839 Euro aus.

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Für Facebook hat sich die Nationalratswahl am Sonntag ausgezahlt. Über eine Million Euro haben die Parteien in den vergangenen 90 Tagen für Werbung auf der Plattform ausgegeben, geht aus der Transparenzdatenbank des Unternehmens hervor. Dazu kommen Werbeeinschaltungen parteinaher Medien. Verglichen mit anderen Staaten sind die Werbeausgaben – relativ zur Einwohnerzahl – hoch. Vor der Europawahl hatten die deutschen Parteien nur etwas mehr als 800.000 Euro für Facebook-Werbung ausgegeben.

SPÖ, FPÖ und ÖVP

Die größten Summen kamen von der SPÖ, gefolgt von der FPÖ und der ÖVP. In der Woche vor der Wahl, also im Wahlkampf-Endspurt, griff die FPÖ besonders tief in ihre Kassen und gab über 100.000 Euro auf Facebook aus. Allein für Norbert-Hofer-Werbeanzeigen gaben die Freiheitlichen zwischen 22. und 28. September 79.839 Euro aus. Die Wahl dürfte das nicht beeinflusst haben.

Facebook erlaubt den Parteien einen direkten Kontakt zu seinen Nutzern, die zielgerichtet mit Werbung versorgt werden können. Facebook-Werbekunden können einfach bestimmen, an welche Zielgruppen ihre Inserate ausgespielt werden sollen und wie viel Geld sie dafür ausgeben möchten, sprich, wie vielen Nutzern sie angezeigt werden sollen.

Die Journalistin Ingrid Brodnig hat eine Auswertung der Parteiwerbeausgaben auf Twitter veröffentlicht.

Facebook hat seit mehreren Skandalen rund um politische Werbeschaltungen in den vergangenen Jahren seine Richtlinien verschärft. So werden sämtliche Werbeausgaben politischer Akteure im Transparenzbericht gelistet und können eingesehen werden.

Als Reaktion auf die Vorkommnisse bei der US-Präsidentenwahl 2016 dürfen ausländische Personen und Organisationen bei nationalen Wahlen keine Werbung mehr auf Facebook schalten. Damals traten russische Akteure auf Facebook in Erscheinung und trommelten für den republikanischen Kandidaten Donald Trump. (red, 30.9.2019)