Wien – Heuer feiert Neunerhaus sein 20-jähriges Bestehen. Zum Jubiläum greift die Wiener Sozialorganisation in ihrer neuen Kampagne die Themen Schande, Scham und Beschämung von obdachlosen Menschen auf. Ziel ist es, obdach- und wohnungslose Menschen aus dem gesellschaftlichen Abseits zu holen. Unterstützung bekommt Neunerhaus dabei von der Theater- und Filmschauspielerin Proschat Madani.

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Neben einem Kampagnenspot holt Neunerhaus in vier unterschiedlichen Plakat- und Printsujets (ehemals) wohnungslose Menschen vor den Vorhang. Gemeinsam weisen sie auf den Fotos mit sogenannten "Schandmasken" auf gesellschaftliche Ausgrenzung hin. Die Masken dienten früher der öffentlichen Bloßstellung und Demütigung.

"Scham begleitet viele KlientInnen und PatientInnen von Neunerhaus – Frauen, Männer und Kinder. Sie ist eine der größten Hürden für wohnungslose Menschen, Hilfe anzunehmen", sagt Neunerhaus-Geschäftsführerin Daniela Unterholzner.

"Zu einer Gesellschaft gehören alle Menschen dazu. Menschen mit höherem Einkommen und mehr Möglichkeiten sollten jene unterstützen, denen es aufgrund einer Krise schlechter geht. Zeigefinger und Beschämung sind definitiv der falsche Weg", sagt Madani. Die Kampagne wurde von der Werbeagentur Havas pro Bono umgesetzt. (red, 1.10.2019)